Kommunalwahlen in Italien:Klarer Sieg der Linken in Rom

Italiens Linke geht gestärkt aus den Kommunalwahlen hervor: In Rom stellen sie fortan den Bürgermeister, in zahlreichen Städten liegt die PD vorne. Regierungschef Letta kann sich freuen - nur war das Interesse an den Wahlen extrem gering.

Bei den Kommunalwahlen in Italien haben die Sozialdemokraten in Rom und anderen Städten Erfolge erzielt. In der Hauptstadt nahm die Demokratische Partei (PD) nach fünf Jahren in der Opposition der Rechten das Rathaus wieder ab. Ihr Kandidat Iganzio Marino gewann nach einer ersten Übersicht des Innenministeriums vom Montag fast 64 Prozent der Stimmen. Das scheidende Stadtoberhaupt Andra Angello gestand seine Niederlage ein.

Auch in Städten wie Ancona, Viterbo und Treviso lag die PD vorne. In ihrer Hochburg Siena lieferten sich die wegen einer Bankenaffäre angeschlagenen Linken dagegen ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Konservativen.

Die Ergebnisse der Wahl dürften dem sozialdemokratischen Ministerpräsident Enrico Letta Schub verleihen. Er steht an der Spitze einer großen Koalition mit der Partei des langjährigen konservativen Regierungschefs Silvio Berlusconi. Die Bildung des Bündnisses hatte die PD vor eine Zerreißprobe gestellt. Großer Verlierer der Kommunalwahl war die Protestbewegung des früheren Komikers Beppe Grillo, deren Kandidaten meist bereits im ersten Durchgang vor zwei Wochen ausgeschieden waren. Bei der Parlamentswahl im April hatte Grillo aus dem Stand noch 25 Prozent erobert.

Zu den Kommunalwahlen waren sechs Millionen Italiener aufgerufen. Die Beteiligung war aber äußerst gering. So gaben in Rom nur 43 Prozent der Bürger ihre Stimme ab - so wenige wie noch nie.

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