Kommentar:E-Mail an Cornelia Pieper

Sehr geehrte Frau Pieper,

Sie haben in Sachsen-Anhalt einen schönen Erfolg eingefahren und daraus folgendes Fazit gezogen: Eine klare Personalisierung, eine pfiffige Werbekampagne und ein Programm in klarer Sprache zahlen sich aus.

Da haben Sie in der Tat die drei wesentlichen Elemente eines Wahlkampfes genannt. Die Reihenfolge, in der Sie diese Punkte aufgezählt haben, ist signifikant: Die klare Personalisierung dominiert momentan das Geschehen in der FDP. Das war in Sachsen-Anhalt so, das wird mit Guido Westerwelle bei der Bundestagswahl genau so sein, egal, ob er sich nun als Kanzlerkandidat versucht oder nicht.

An der pfiffigen Werbekampagne wird es auch nicht fehlen. Zu befürchten ist nur, dass es manchmal nicht mehr pfiffig, sondern eher albern sein wird.

Das Programm in klarer Sprache nennen Sie erst an dritter Stelle. Aus gutem Grund: Denn vor lauter 18-Prozent-Gehabe ist die inhaltliche Diskussion in der FDP doch arg in den Hintergrund gedrängt worden. Wo ist es denn das Profil der FDP? Außer der Forderung nach einfacheren und niedrigeren Steuern ist da nicht viel. Sie müssen ja schon betonen, dass das FDP-Wahlprogramm "Stoff für Phoenix oder einen arte-Themenabend" ist (Vielleicht zum Thema Spaß in der Politik?).

"Machen. Machen. Machen." ist ihr neuer Slogan. Machen Sie doch als erstes einfach mal wieder Politik.

Mit bestem Gruß

Bernd Oswald

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