Kolumbien:Geiselbefreiung mit Promi

Venezuelas Staatschef Chávez liebt die großen Auftritte: Zur Freilassung von drei Gefangenen der Guerillagruppe FARC nimmt er US-Regisseur Oliver Stone mit.

Venezuelas Präsident Hugo Chavez hat Hubschrauber nach Kolumbien geschickt, um drei langjährige Geiseln der Farc-Rebellen von dort auszufliegen. Am Samstag warteten die beiden Helikopter im Dorf Villavicencio am Rande des Dschungels. Ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sagte, die humanitäre Mission könne beginnen, sobald die Farc die notwendigen Koordinaten und Sicherheitsgarantien übermittelten.

Oliver Stone mit Hugo Chávez

Oliver Stone mit Hugo Chávez.

(Foto: Foto: Reuters)

Chavez erklärte, das schlechte Wetter und die schwierige Kommunikation mit den Rebellen im Urwald verzögerten die Übergabe der beiden Frauen und des in der Geiselhaft geborenen Kindes.

Kolumbien hatte den venezolanischen Hubschraubern zuvor erlaubt, in das Nachbarland zu kommen. Allerdings hat Kolumbien auch erklärt, die Aktion müsse bis Sonntagnachmittag beendet sein. Am Freitag flog Chavez zu einem Luftwaffenstützpunkt nahe der kolumbianischen Grenze.

Begleitet wurde er vom früheren argentinischen Präsidenten Nestor Kirchner und US-Regisseur Oliver Stone, der an einem Film über Lateinamerika arbeitet. Im Gegensatz zu Kirchner will Chavez aber nicht bei der Übergabe der Geiseln vor Ort dabeisein.

Das Verhältnis zwischen Chavez und seinem kolumbianischen Amtskollegen Alvaro Uribe ist gespannt, seit Uribe Chavez vor einigen Wochen ein ursprünglich erteiltes Mandat zur Verhandlung mit den Farc-Rebellen wieder entzog, weil Chavez angeblich Absprachen brach.

Vergangene Woche hatten die Farc-Rebellen dann erklärt, die Politikerin Clara Rojas und ihren wohl vier Jahre alten Sohn Emmanuel sowie die 2001 entführte Politikerin Consuelo Gonzalez an Chavez oder dessen Kontaktmann zu übergeben. Rojas war 2002 zusammen mit der damaligen Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt verschleppt worden. Die linksgerichteten Rebellen halten im kolumbianischen Dschungel zahlreiche Geiseln zum Teil seit Jahren fest.

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