"Auf Dauer wird sich der deutsche Autofahrer mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass ein Tempolimit auf Autobahnen auch eine sinnvolle Maßnahme zum Klimaschutz ist", sagte der Chef der Umweltbehörde der Vereinten Nationen der Berliner Zeitung.
In dieser Frage sei in Deutschland ein Bewusstseinswandel nötig. "Das Gefühl der Freiheit sollte sich nicht alleine darüber definieren, ob man mit Tempo 200 über die Autobahn rasen darf oder nicht", forderte Steiner. Die Automobilindustrie müsse sich konstruktiv an der Debatte um ein Tempolimit beteiligen.
Neben einem Tempolimit legte Steiner der Bundesregierung außerdem nahe, verstärkt auf den öffentlichen Nahverkehr zu setzen. Dieser müsse vom Staat stärker gefördert werden, betonte Steiner. Der private Verkehr müsse dagegen vermehrt nach ökologischen Kriterien besteuert werden.
Als Beispiel nannte er die Kfz-Steuer und den Flugverkehr. Steiner plädierte auch für einen schnelleren Ausbau erneuerbarer Energien. "Hier wie auch beim Energiesparen gibt es noch enorme Potenziale", sagte Steiner.
Auch der EU-Umweltkommissar Stavros Dimas hatte sich am Sonntag für eine generelle Tempobeschränkung auf deutschen Autobahnen ausgesprochen. Die Bundesregierung hatte diese Forderung abgelehnt. Umweltminister Sigmar Gabriel bezeichnete die Diskussion um das Tempolimit auf deutschen Autobahnen als "Nebenkriegsschauplatz".