Klimaschutz:Grüne Geschäfte

Beim Geld- und Klimagipfel stimmte zumindest die Richtung.

Von Leo Klimm

Wir sind die Guten - so lautet die Botschaft, die Finanzkonzerne und Entwicklungsbanken gemeinsam mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nun bei ihrem Geld- und Klimagipfel in die Welt geschickt haben. Dem CO₂-intensiven Wirtschaftsmodell von US-Präsident Donald Trump, der das UN-Klimaabkommen aufgekündigt hat, stellen sie eine umweltverträglichere Vision entgegen: Sie investieren in grüne Energie oder in Projekte, welche die Folgen der Erderwärmung für Millionen Menschen abfedern sollen.

Tatsächlich verabschieden sich die Unternehmen, die sich da selbst feiern, aber noch nicht vom Trump'schen Modell. Reden und Handeln sind eben Zweierlei. Mit Rücksicht auf die Rendite wagen es große Geldgeber bisher nicht, Ölkonzernen den Hahn zuzudrehen. Auch aus dem Geschäft mit Kohle ziehen sie sich nicht ganz zurück. Der Wendepunkt ist nicht erreicht, an dem die Finanzwelt die Umstellung auf eine klimaschonende Wirtschaft erzwingen würde. Darauf weist Macron zurecht in dramatischen Worten hin.

Und doch: Die Richtung stimmt, wenn Multimilliarden-Investoren ihr Engagement bei Öl, Schiefergas und Kohle zurückfahren. Oder wenn sie immer stärker in sogenannte grüne Anleihen Geld anlegen. Sie tun das nicht, weil sie die Guten sind. Sondern, weil sich so Geschäft machen lässt. Umso besser. Einen stärkeren Antrieb kennen sie nicht.

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