Kita-Tarifkonflikt:Ohne Annäherung

Kita-Demonstration

"Wir sind es wert": Düsseldorfer Kita-Erzieherinnen und Sozialarbeiter beim Protest.

(Foto: Maja Hitij/dpa)

Tarifgespräche blieben ohne Ergebnis. Die Parteien haben sich auf Oktober vertagt, doch Verdi bereitet neue Streiks vor.

Im Kita-Tarifstreit will die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit der Vorbereitung von neuen Streiks an Kindertagesstätten beginnen. Es gebe eine "klare Weichenstellung auf eine Eskalation des Konflikts", sagte Verdi-Chef Frank Bsirske nach dem ergebnislosen Ende der Verhandlungen mit den Arbeitgebern am Donnerstag. Es gebe daher keine andere Möglichkeit, als sich "sehr konkret" an die Fortsetzung der Streiks zu machen. Arbeitgeber und Gewerkschaften hatten sich am Vormittag zu einer neuen Verhandlungsrunde getroffen. Verdi forderte ein verbessertes Angebot, nachdem die Gewerkschaftsbasis den vorliegenden Schlichterspruch abgelehnt hatte. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sieht dafür keinen Spielraum. Ohne Einigung gingen die Parteien auseinander. Die Gespräche sollen im Oktober fortgesetzt werden, ein konkreter Termin wurde nicht vereinbart.

Im Oktober sollen die Gespräche weitergehen

VKA-Präsident Thomas Böhle betonte, die Arbeitgeber lehnten finanzielle Nachforderungen ab: "Die Einigungsempfehlung der Schlichter ist ein austarierter Kompromiss." Dessen Grenzen könnten nicht verschoben werden. "Wir halten, anders als die Gewerkschaften, nichts davon, Erwartungen zu wecken, die wir nicht erfüllen können", so Böhle. "Die Arbeitgeber sind und bleiben einigungsbereit", teilte der Verband mit. Die nächsten Wochen hätten Gewerkschaften und Arbeitgeber nun die Chance, noch einmal in Ruhe nachzudenken.

In dem Schlichterspruch waren Einkommensverbesserungen zwischen zwei und 4,5 Prozent für die Beschäftigten im Erziehungs- und Sozialbereich vorgesehen. Gefordert waren zehn Prozent. Damals hatten die Gewerkschaftsvertreter der Empfehlung zugestimmt, doch war das Ergebnis an ihrer Basis auf starke Skepsis gestoßen - und mehrheitlich abgelehnt worden. "Es ist bedauerlich, dass die Arbeitgeber das deutliche Signal der Beschäftigten aus der Mitgliederbefragung nicht aufgegriffen haben", sagte Bsirske. Es bleibe nun nur, den Streik vorzubereiten. Gleichwohl bleibe auch die Gewerkschaft gesprächsbereit.

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