Kirchenasyl:Familie Osso darf bleiben

Die sechsköpfige jesidische Familie aus dem syrischen Aleppo, die in Nürnberg im Kirchenasyl lebt, muss keine Abschiebung nach Bulgarien mehr fürchten.

Von Bernd Kastner, Nürnberg

Die jesidische Familie Osso aus dem syrischen Aleppo, die in Nürnberg im Kirchenasyl lebt, muss keine Abschiebung nach Bulgarien mehr befürchten. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hat seine Abschiebungsanordnung zurückgenommen, die sechsköpfige Familie darf in Deutschland bleiben. Ihr Asylantrag war, wie berichtet, abgelehnt worden, weil sie bereits Schutz in Bulgarien erhalten hatten. Weil dort die Bedingungen für Flüchtlinge als miserabel gelten, setzten sich zwei Pfarreien, Mitarbeiter des Jugendtheaters Pfütze und der Asylkoordinator der Evangelischen Landeskirche, Stephan Reichel, für sie ein. Das Bamf revidierte frühere Entscheidungen, weil den Ossos in Bulgarien eine "unmenschliche und erniedrigende Behandlung" und eine "ausweglose Lage" gedroht hätte. Zudem gäbe es für die psychisch kranke Mutter dort keine adäquate ärztliche Versorgung. Derzeit leben bundesweit mehr als 500 Flüchtlinge im Kirchenasyl.

© SZ vom 25.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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