Kinderhilfswerk Unicef:Unicef schlägt Alarm: Hilfen für syrische Kinder vor dem Aus

Syrische Schüler in einer Grundschule in Aleppo: Der Krieg bedroht ihre Zukunft. (Foto: AFP)

Dem UN-Kinderhilfswerk fehlen knapp 200 Millionen Euro. Es sei der bedrohlichste finanzielle Engpass seit Beginn des Syrien-Kriegs. Er betrifft neun Millionen Kinder.

Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen schlägt Alarm: Ihm fehlen 220 Millionen US-Dollar (196 Millionen Euro), um seine Hilfsprogramme für syrische Kinder fortzusetzen. Sollten keine zusätzlichen Gelder fließen, stehen Programme vor dem Aus. Dann müsste etwa die Wasser- und Sanitärversorgung für 1,2 Millionen Minderjährige in Flüchtlingslagern und anderen provisorischen Unterkünften eingestellt werden, teilte Unicef in der jordanischen Hauptstadt Amman mit.

Nach den Worten von Unicef-Generaldirektor Geert Cappelaere handelt es sich um den bedrohlichsten finanziellen Engpass seit Beginn des Syrien-Kriegs. Müssten die Hilfsmaßnahmen beendet werden, bedrohe das das Leben und die Zukunft von Millionen von Kindern. Manche von ihnen würden beispielsweise zum Arbeiten geschickt, sich als Kämpfer ausbilden lassen oder von ihren Familien vor Erreichen des Erwachsenenalters verheiratet.

Der Syrien-Krieg habe sich zur größten humanitären Krise seit dem Zweiten Weltkrieg entwickelt, so Unicef. Ein Ende ist nicht in Sicht. Allein in Syrien selbst sind den Angaben zufolge 6 Millionen Kinder auf Hilfe angewiesen; weitere 2,5 Millionen lebten in Lagern außerhalb Syriens.

Unicef appelliert an die Staatengemeinschaft, entschlossener auf ein Ende des Krieges zu dringen und die Bedürfnisse der Zivilisten an die erste Stelle zu setzen. Dazu gehöre neben der Nothilfe der Wiederaufbau des Gesundheits- und Bildungswesens.

Für das laufende Jahr hatte das UN-Kinderhilfswerk 1,4 Milliarden US-Dollar (1,25 Milliarden Euro) für Programme in Syrien und den umliegenden Ländern veranschlagt. Bislang stünden von dieser Summe etwa 25 Prozent zur Verfügung. Im Vorjahr war Deutschland nach den USA der wichtigste Geldgeber für die Organisation.

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