Wahl in Kenia:Amtsinhaber Kenyatta gewinnt

Präsidenten- und Parlamentswahl in Kenia

Kenias Präsident Uhuru Kenyatta (M) nach der Abgabe seiner Stimme am Dienstag.

(Foto: dpa)
  • Kenias Staatschef Uhuru Kenyatta hat die hart umkämpfte Präsidentschaftswahl gewonnen.
  • Damit sicherte sich der 55-Jährige eine zweite Amtszeit. Er steht seit 2013 an der Spitze des Landes.
  • Sein Herausforderer wirft ihm Wahlbetrug vor.

Die Wahlkommission in Kenia hat Amtsinhaber Uhuru Kenyatta zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt. Kenyatta habe sich mit 54,27 Prozent der Stimmen gegen seinen Herausforderer Raila Odinga durchgesetzt, der 44,74 Prozent erhalten habe, gab die Wahlkommission am Freitagabend nach Auszählung der Stimmen bekannt. Sie bezeichnete die Wahl als "glaubwürdig, fair und friedlich".

Die Opposition hingegen hatte im Vorfeld Kritik an der Auszählung geübt und Manipulationsvorwürfe geäußert. Herausforderer Raila Odinga hatte schon vor Bekanntgabe des Ergebnisses von "Betrug" und kriminellen Hackerangriffen auf Wahlcomputer gesprochen. Nach der Veröffentlichung kam es zu gewaltsamen Protesten in dem ostafrikanischen Land, bei denen vier Menschen getötet wurden.

Keine Anzeichen für Manipulation

Der Leiter der Wahlkommission bestätigte zwar, dass es einen Hackerangriff gegeben habe, dieser sei jedoch abgewehrt worden. Internationale Beobachter konstatierten, dass die Abstimmung ohne Unregelmäßigkeiten abgelaufen sei. Es gebe keine Anzeichen für eine "zentralisierte oder lokal begrenzte Manipulation", sagte die Leiterin der EU-Beobachtermission, Marietje Schaake. Auch andere Beobachter wie der ehemalige südafrikanische Präsident Thabo Mbeki, der die Mission der Afrikanischen Union leitet, und der ehemalige US-Außenminister John Kerry sprachen von einem fairen Wahlverlauf.

Der 55-jährige Kenyatta und Ex-Regierungschef Odinga sind seit Langem verfeindet. Der 72-jährige Oppositionsführer, der zum vierten Mal als Kandidat für die Präsidentschaft antrat, hatte schon bei vorherigen Wahlen den Sieg vergeblich für sich reklamiert. Vor zehn Jahren war Kenia nach einem knappen Wahlausgang von Unruhen erschüttert worden, bei denen mehr als 1200 Menschen starben und 600 000 vertrieben wurden. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes versicherte in Berlin, Deutschland habe "volles Vertrauen" in Kenias Wahlkommission. Gleichzeitig appellierte er an alle Parteien, friedlich zu bleiben.

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