Kampf gegen ugandischen Rebellenführer:Konys Leibwächter soll getötet worden sein

Die ugandische Armee konnte dem lang gesuchten Rebellenführer Joseph Kony (Bild) offenbar einen Schlag versetzen. Nach eigenen Angaben hat sie dessen Leibwächter getötet.  (Foto: dpa)

"General Binani" war der Leibwächter eines der meist gesuchten Rebellenführer, Joseph Kony. Ugandische Soldaten haben Binani nun offenbar getötet - ein seltener Schlag im Kampf gegen Kony.

Seit 25 Jahren treiben die Milizen des für seine Gräueltaten bekannten Rebellenführers Joseph Kony ihr Unwesen in Uganda und umliegenden afrikanischen Staaten. Nun haben ugandische Soldaten bei der Suche nach Kony offenbar einen seiner Leibwächter getötet.

Der als "General Binani" bekannte Bodyguard sei bei einem Gefecht mit ugandischen Truppen im Dschungel Zentralafrikas nahe der Grenze zum Südsudan getötet worden, erklärte Armeesprecher Felix Kulayigye am Montag. Geheimdienstinformationen hätten die Soldaten auf die Spur der Gruppe gebracht.

Binani soll mit der Beschaffung von Lebensmitteln und der Entführung von Kindern beauftragt gewesen sein. Möglicherweise war er jedoch zuletzt nicht in unmittelbarer Nähe Konys aktiv, sagte Kulayigye.

Kony soll mit seiner Lord's Resistance Army (LRA) brutal gegen Menschen vorgehen, seine Opfer verstümmeln und Kinder als Sexsklaven missbrauchen. Dies hatte, neben dem Internationalen Strafgerichtshof, auch die Menschenrechtsorganisation Invisible Children auf den Plan gerufen. Sie hatte in der groß angelegten Kampagne "Kony 2012" dazu aufgerufen, den Rebellenführer endlich vor den Internationalen Strafgerichtshof zu bringen - und Kony damit weltweit bekannt gemacht.

Das Gericht in Den Haag sucht Kony wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit; ihm werden Mord, Vergewaltigung und Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten vorgeworfen. Truppen der Afrikanischen Union (AU) suchen unter Führung der ugandischen Armee in mehreren Ländern nach Kony. Sie werden dabei von etwa hundert US-Spezialkräften unterstützt. Die LRA hat sich inzwischen in kleine Gruppen aufgeteilt. Kony soll sich im Grenzgebiet zwischen Zentralafrika, dem Südsudan und dem Sudan aufhalten.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/sana - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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