Kampf gegen Islamisten:Malische Armee meldet Rückeroberung umkämpfter Stadt

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Islamisten besetzen in Mali immer wieder Städte und Gebiete - die malische Armee versucht, sie wieder zurückzuerobern.  (Foto: AFP)

Erfolg für die Armee Malis: Die strategisch wichtige Stadt Konna befindet sich nach Kämpfen mit den Islamisten offenbar wieder in der Hand der Regierung. Unterstützung aus Deutschland ist auf dem Weg in das westafrikanische Kriegsgebiet.

Bei den Kämpfen gegen islamistische Rebellen hat die Armee Malis nach eigenen Angaben die Stadt Konna im Zentrum des Landes zurückerobert. "Bevor wir einrücken konnten, haben wir 42 Stunden lang gekämpft", sagte ein Kommandeur am späten Donnerstagabend im nationalen Fernsehen. Die Kämpfe rund um Konna gingen jedoch weiter. Die Truppen seien nun außerdem auf dem Weg in die von Rebellen gehaltene Stadt Douentza.

Medien wie die BBC stützen sich auf Zeugenaussagen, die von der Flucht der Islamisten berichten. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen sagte der BBC zufolge, die Straßen nach Konna seien durch malisches Militär gesperrt.

Um Mali im Kampf gegen die Islamisten zu helfen, wird sich Nigeria Medienberichten zufolge mit mehr Truppen als bislang angekündigt an dem Mali-Einsatz der Staaten der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas beteiligen. Wie die nigerianische Zeitung This Day berichtete, beschloss Präsident Goodluck Jonathan, 1200 Soldaten zu stellen - 300 mehr als zunächst zugesagt.

UN rechnet mit mehr als 700.000 Flüchtlingen

Wegen der Kämpfe in Mali stellen sich die UN auf einen großen Flüchtlingsstrom ein. Mehr als 700.000 Menschen könnten gezwungen werden, vor Gefechten zwischen den von Frankreich unterstützen Regierungstruppen und islamischen Extremisten zu fliehen, erklärte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Freitag in Genf. "Unsere aktuellen Planungen sind eingestellt auf bis 300.000 Menschen, die innerhalb Malis Zuflucht suchen, und etwa 400.000, die in benachbarte Länder fliehen."

Seit Frühjahr 2012 seien vor Kämpfen im Norden des Landes etwa 230.000 Menschen zu anderen Orten innerhalb Malis und fast 150.000 in benachbarte Länder geflohen. Das UNHCR arbeite intensiv daran, seine Nothilfe-Kapazitäten in Algerien, Guinea, Mauretanien, Burkina Faso, Niger und Togo auszubauen. UN-Flüchtlingskommissar António Guterres hatte Europa am Donnerstag aufgerufen, die Unterstützung der Nachbarländer Malis bei der Versorgung von Flüchtlingen zu verstärken.

Deutsche Transall-Flugzeuge auf dem Weg nach Mali

Die beiden deutschen Transall-Transportflugzeuge für den Einsatz in Mali sollen am kommenden Samstag in dem westafrikanischen Krisenland eintreffen. In der Hauptstadt Bamako werden sie nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums Sanitätsmaterial entladen und dann in das Nachbarland Senegal weiterfliegen. Die beiden Maschinen mit jeweils sieben Besatzungsmitgliedern sollen Soldaten der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas nach Bamako transportieren.

An dem Kampfeinsatz französischer und afrikanischer Truppen gegen islamistische Rebellen beteiligt sich Deutschland nicht. Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) sagte nach einem Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Jean-Yves Le Drian, Paris sei mit dem deutschen Beitrag zufrieden. "Ich hatte keinen Zweifel, dass unser Beitrag geschätzt wird", sagte Maizière der Neuen Osnabrücker Zeitung.

© Süddeutsche.de/dpa/sana - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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