Kampf für mehr Geld:Kita-Streik nun bundesweit

Seit Montag sind auch Erzieher in Bayern, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen im Ausstand.

Geschlossene Kitas, ratlose Eltern: Die Gewerkschaften haben die Streiks an kommunalen Kindertagesstätten am Montag auf ganz Deutschland ausgeweitet. Am Vormittag legten auch Erzieher in Bayern, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen die Arbeit nieder. Damit werde nun in allen Bundesländern unbefristet gestreikt, sagte eine Verdi-Sprecherin. Tausende Kitas seien am Montag geschlossen geblieben, weil 40 000 Beschäftigte sich an dem Arbeitskampf beteiligt hätten. Ein Ende ist nicht abzusehen, denn die Arbeitgeber halten die Forderung nach einer besseren Eingruppierung der Erzieher für nicht bezahlbar. Mehrere Unternehmen versuchen, ihren Beschäftigten bei der Kinderbetreuung zu helfen. Viele Firmen organisieren inzwischen selbst Angebote für den Nachwuchs von Mitarbeitern. So stockten eine Reihe von Unternehmen wie die Commerzbank und der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport die Kinderbetreuung auf, die den Beschäftigten ohnehin zur Verfügung steht. Die Lufthansa erhöhte die Zahl ihrer "Eltern-Kind-Büros". Der Autobauer Opel bietet seinen Mitarbeitern an, "unbürokratisch und flexibel" Urlaub, unbezahlten Sonderurlaub, Freischichten oder Home-Office-Tage zu genehmigen. In vielen Städten machten die Erzieher mit Trillerpfeifen und Plakaten auf ihre Forderungen aufmerksam. "Wir sind es wert" stand darauf, oder: "Wir managen eine Horde Kinder - wir wollen ein Managergehalt." Viele Eltern zeigten Verständnis für den Arbeitskampf der Erzieher. Aber die Aussicht auf einen unbefristeten Streik macht sie auch ratlos. Die wenigen Notgruppen, die die Städte eingerichtet hatten, waren am Montag fast alle völlig überbucht.

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