Kämpfe in Syrien:Viele Tote durch Armeebeschuss

Kurz vor dem Eintreffen arabischer Beobachter sind bei Gefechten mit Regierungstruppen in der Protesthochburg Homs mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende wurden verletzt, darunter ein Beobachter der Arabischen Liga.

In der syrischen Oppositionshochburg Homs sind bei gewaltsamen Zusammenstößen mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Wie Aktivisten sagten, stand insbesondere der Stadtteil Baba Amro seit den frühen Morgenstunden unter heftigem Dauerbeschuss. Mehr als 40 Menschen seien verletzt worden.

Kämpfe in Syrien: Aktivisten zufolge steht der Stadtteil Baba Amro seit den frühen Morgenstunden unter Dauerbeschuss.

Aktivisten zufolge steht der Stadtteil Baba Amro seit den frühen Morgenstunden unter Dauerbeschuss.

(Foto: AFP)

Unter den Verletzten soll auch ein Beobachter der Arabischen Liga sein. Ein syrischer Oppositioneller, der anonym bleiben wollte, sagte der Nachrichtenagentur dpa, es sei gelungen, vier Teilnehmer der Mission in die Protesthochburg zu schmuggeln, ohne dass die Regierung etwas mitbekommen hätte. Delegationsmitglied Mustahar Mahbob sagte im Interview mit dem Sender al-Arabija, er sei verletzt worden.

Der Besuch der Delegation in der 1,6-Millionen-Einwohnerstadt beginnt offiziell an diesem Dienstag. In Homs liefern sich Regierungstruppen und Gegner von Präsident Assad seit Wochen heftige Gefechte. Wegen der Medienblockade sind Meldungen schwer nachprüfbar. Bis Ende des Monats sollen 150 Beobachter in Syrien sein. Am Donnerstag war ein Vorausteam in Damaskus eingetroffen; seine Aufgabe ist es, den Abzug der Armee aus den Städten und die Freilassung politischer Gefangener zu überwachen. Damit soll das seit März andauernde Blutvergießen beendet werden.

Am Freitag hatte der Konflikt eine neue Eskalationsstufe erreicht: Bei zwei Selbstmordanschlägen auf Gebäude der Sicherheitskräfte in Damaskus starben nach offiziellen Angaben 44 Menschen. Die Regierung machte das Terrornetzwerk al-Qaida für das Blutbad verantwortlich. Oppositionelle mutmaßten, dass die Regierung die Attacken inszeniert habe. Ein gefälschtes Bekennerschreiben der syrischen Muslimbrüder heizte die Spekulationen an.

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