Justizministerin Barley:"Antisemitismus wird wieder salonfähig"

Katarina Barley

Justizministerin Katarina Barley (SPD)

(Foto: Getty Images)
  • Justizministerin Barley beklagt zunehmenden Antisemitismus in Deutschland.
  • Der Antisemitismus in arabischen Ländern könne durch Einwanderung auch hier zum Problem werden.
  • Die Gesellschaft müsse entschieden gegen diese Tendenzen vorgehen.

Justizministerin Katarina Barley (SPD) beklagt eine zunehmende Judenfeindlichkeit in Deutschland. Das Bewusstsein, was Antisemitismus in diesem Land angerichtet habe, sei lange sehr stark gewesen. "Aber wir müssen feststellen, dass Antisemitismus wieder salonfähig wird", sagte Barley den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Debatte um die Verleihung des Musikpreises Echo an die Rapper Kollegah und Farid Bang oder Übergriffe wie zuletzt auf einen Kippa tragenden jungen Israeli in Berlin zeigten das mit erschreckender Deutlichkeit. "Es ist unsere große Aufgabe, dieser Entwicklung entgegenzutreten", sagte sie.

Angriff auf kippatragenden Mann in Berlin löste Empörung aus

In arabischen Ländern sei Antisemitismus weit verbreitet. "Wenn Menschen aus diesen Ländern zu uns kommen, kann das auch hierzulande zum Problem werden", sagte Barley. Dagegen müsse die Gesellschaft entschieden vorgehen. Antisemitismus habe in Deutschland keinen Platz.

Die aktuelle Debatte wurde vor dem antisemitischen Angriff in Berlin schon durch die Echoverleihung ausgelöst: Die Rapper Farid Bang und Kollegah waren dort vor wenigen Tagen für ihr aktuelles Album ausgezeichnet worden - darauf befanden sich als antisemitisch wahrgenommene Textzeilen. In Berlin und anderen deutschen Städten werden Synagogen und jüdische Einrichtungen rund um die Uhr von der Polizei bewacht.

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