Julia Klöckner gegen Malu Dreyer:Frauenlauer

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(Foto: Collage: Studio Likeness)

Erstmals in der deutschen Geschichte stehen sich bei einer Landtagswahl zwei Spitzenkandidatinnen gegenüber. Die beiden Frauen führen einen Wahlkampf ohne Kampf - und das ist leider das Schlaueste, was sie machen können

Von Lara Fritzsche, SZ-Magazin

Die Vereinshalle im Örtchen Ingelheim hat sich aufgewärmt in den zwei Stunden politischer Wahlkampfreden: Die Wangen sind rot, die Schläfen angespannt vom Zuhören. Jetzt Druckabfall: ein Bier für die Männer, ein Wein aus der Region für die Frauen, mal ein Fenster kippen und ein bisschen Gesang. Auf der Bühne stehen sieben junge Frauen und singen a cappella. Alle sind sie schwarz-rot gekleidet, alle wippen sie im Rhythmus zu ihrem Lied. Es handelt von Frauen und was die alles können: "Männer verführen, bestellen und stornieren, Brote schmieren, Pflaster kleben, Geheimnisse rauskriegen, sich gut cremen, gut aussehen." Die Männer nicken, und die Frauen gucken neckisch ertappt und kriegen dafür ein Bussi. Als der Refrain zum zweiten Mal einsetzt, summen schon ein paar mit: "Für Frauen ist das kein Problem, so was machen wir mit links, im Sitzen, Liegen und im Stehen, meistens gelingt's." Die gute alte Multitasking-Mär zum Mitklatschen.

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