Jüdisches Leben in Shanghai:Auf den Spuren der Vorfahren

In den 30er Jahren retteten sich 20.000 Juden vor den Nazis nach Shanghai. Heute wächst in der chinesischen Metropole langsam wieder eine aktive jüdische Gemeinde heran.

Jakob Tanner

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Rabbi Shalom Greenberg, Jakob Tanner

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Als der New Yorker Rabbi Shalom Greenberg 1998 nach Shanghai zog, bestand die jüdische Glaubensgemeinschaft dort aus 150 Mitgliedern. Sein Traum von einem aktiven jüdischem Leben in Shanghai schien damals für ihn in weiter Ferne.

Zehn Jahre später gibt es hier eine lebendige Gemeinde mit einem eigenen Kindergarten, Hebräischkursen für die Kleinen, einen Supermarkt mit koscheren Lebensmitteln und einem Mikwe, dem Ort für traditionelle Tauchbäder. Auch die Mitgliederzahl ist gewachsen - auf stolze 2000.

Rabbi Shalom Greenberg in seiner Synagoge, die im Untergeschoss des "Shanghai Jewish Center" untergebracht ist.

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Altes jüdisches Ghetto in Schanghai, Jakob Tanner

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Die Chusan Road führte früher mitten durch das jüdische Ghetto. Hier lebten in den 30er Jahren viele Familien, die vor dem Naziterror aus Europa geflohen waren. Etwa 20.000 retteten sich vor den Nazis nach Shanghai.

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Altes jüdisches Ghetto in Schanghai, Jakob Tanner

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Noch heute leben die Menschen dicht an dicht in den engen Gassen des Viertels. Auch in den 30er Jahren war der Wohnraum im Ghetto extrem knapp. Manchmal mussten sich mehrere Familien eine Wohnung teilen.

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Altes jüdisches Ghetto in Schanghai, Jakob Tanner

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Auch Michael Blumenthal, der ehemalige US-Minister und heutige Leiter des Jüdischen Museums in Berlin, musste vor dem Naziterror 1939 aus Berlin fliehen. Diese Tafel zeigt das Haus, in dem er nach seiner Auswanderung mit seiner Familie acht Jahre lang lebte. 1947 übersiedelten die Blumenthals in die USA.

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Altes jüdisches Ghetto in Schanghai, Jakob Tanner

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Ende der 30er Jahre lebten so viele österreichische Juden in dem Stadtviertel, dass man es "Little Vienna" taufte. Noch heute sind viele ihrer Spuren sichtbar. Etwa hier, ganz in der Nähe der damaligen Synagoge: In geschwungenen Lettern verrät "Horns Imbiss Stube" die Herkunft seines ehemaligen Besitzers.

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Altes jüdisches Ghetto in Schanghai, Jakob Tanner

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So elegant wie das Haus, war damals auch die Adresse: Im Jugendstillgebäude befand sich früher das "Roy Roof Garden"-Restaurant. Noch heute ist hinter der Leutreklame die gut erhaltene Fassade von 1928 zu erkennen.

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Altes jüdisches Ghetto in Schanghai, Jakob Tanner

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Auch wenn die Japaner die Forderungen ihrer nationalsozialistischen Verbündeten ignorierten und die Juden nicht ermordeten, litten die Flüchtlinge auch in Shanghai an den miserablen Lebensbedingungen und der Enge im Ghetto. Der Gedenkstein im Huoshan Park erinnert an ihr Schicksal.

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Altes jüdisches Ghetto in Schanghai, Jakob Tanner

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Vor ein paar Monaten erkannte die chinesische Regierung, dass sich viele Touristen für das alte Ghetto interessieren. Das Stadtviertel stellt eine Sehenswürdigkeit dar, in einer sonst an Sehenswürdigkeiten recht armen Stadt. Deswegen dient heute die frühere Ohel Rachel Synagoge als Museum.

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Altes jüdisches Ghetto in Schanghai, Jakob Tanner

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An mehreren Häusern im alten Ghetto findet man noch immer den Stern an der Tür, wie hier in der Chusan Lu-Gasse.

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Altes jüdisches Ghetto in Schanghai, Jakob Tanner

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Nicht alle Häuser im alten jüdischen Ghetto sind so gut restauriert wie dieses hier. Doch die 20.000 Juden, die in Schanghai wohnten, haben viele Spuren hinterlassen. Eine Tour durch ihre ehemalige Heimat, lässt das quirlige Leben von damals auferstehen.

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Altes jüdisches Ghetto in Shanghai, Jakob Tanner

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Kleine chinesische Geschäfte bevölkern heute das ehemalige jüdische Ghetto.Von den ehemaligen Bewohnern ist keiner mehr da.

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