Jörg Haider:Haiders Comeback

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Sein politisches Ende wurde immer wieder prophezeit. Doch so leicht gibt der Rechtspopulist Jörg Haider nicht auf. Als strahlendes Stehaufmännchen feiert der 58-Jährige jetzt wieder Erfolge als Politiker.

Mit dem rechtsextremen Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) meldet sich der langjährige FPÖ-Vorsitzende zurück auf der politischen Bühne. Ebenso wie die FPÖ fischt die BZÖ nach Wählern am rechten Rand und macht mit einfachen Wahlslogans wie "Volksvertreter statt EU-Verräter" Stimmung gegen Europa.

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Haider gründet die BZÖ im Jahr 2005 nach dem Bruch mit der FPÖ. Zuvor hatte sich Haider vergeblich eine "flotte, lässige und junge" FPÖ gewünscht.

Kurzzeitig sieht es so aus, als stünde Haiders alte Partei vor dem Aus. Doch dann erkennt Haiders politischer Ziehsohn ...

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Jörg Haider und Heinz-Christian Strache; AP

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... Heinz-Christian Strache seine Chance. Er wird Parteichef der Freiheitlichen, kopiert das Auftreten seines Vorgängers - und legt noch einen drauf: Er polemisiert noch aggressiver gegen die Regierung, die Zuwanderer und die EU.

Auch die Sprüche auf den Wahlplakaten sind bekannt: "Asylbetrug heißt Heimatflug" und "Daham statt Islam" bedienen sich aus dem simplen Fundus der Ausländerfeindlichkeit.

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Haider gibt derweilen bekannt, kein Regierungsmandat übernehmen, sondern Kärntner Landeshauptmann bleiben zu wollen.

Genau dort begann auch die politische Karriere des Juristen aus einfachen Verhältnissen: 1977 wird er FPÖ-Landesparteisekretär, 1986 Chef der Partei und 1989 schließlich Landeshauptmann von Kärnten.

Doch den Posten muss er bald wieder abgeben, denn immer wieder ...

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Jörg Haider zu Besuch bei Iraks Diktator Saddam Hussein; AP

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... sorgt Haider mit seinem rechtsextremistischen Auftreten für Aufsehen - angefangen bei ausländerfeindlichen und antisemitischen Äußerungen bis hin zu einem "rein humanitären" Staatsbesuch bei Saddam Hussein. 1991 lobt er vor dem Kärntner Landtag schließlich die "ordentliche Beschäftigungspolitik" im Dritten Reich.

Die empörten Abgeordneten wählen ihn daraufhin als Landeshauptmann ab.

Doch er kehrt zurück: 1999 wird Haider erneut Chef der FPÖ und ...

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... beschert der Partei nur ein paar Monate später einen fulminanten Wahlsieg: Mit 27 Prozent wird die FPÖ zweitstärkste Partei bei den Nationalratswahlen und überrundet damit erstmals die ÖVP.

In der darauffolgenden Koalitionsregierung aus ÖVP und FPÖ ...

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... löst Haider alsbald Proteste im In- und Ausland aus. Es kommt zum Boykott der Europäischen Union. Israel verhängt ein Einreiseverbot für den Populisten.

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Zwar entschuldigt er sich öffentlich bei der jüdischen Gemeinde in Österreich für "missverständliche Äußerungen", seinen Posten in der Regierung und den Vorsitz der FPÖ kann er trotzdem nicht halten.

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Jörg Haider; Susanne Riess-Passer; AP

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Immer wieder kommt es unter Haider zu parteiinternen Querelen in der FPÖ. Der Machtstreit findet 2002 seinen Höhepunkt, als auf dem Knittelfelder "Putschparteitag" die FPÖ-Vorsitzende und Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer, Finanzminister Karl-Heinz Grasser und FPÖ-Chef Peter Westenthaler ihre Ämter niederlegen.

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Im September 2008 kehrt Jörg Haider wieder als eine der Hauptfiguren auf die Wiener Politbühne zurück. Das rechtsextreme Bündnis erreicht bei der Nationalratswahl auf Anhieb elf Prozent, Haiders ehemalige Partei FPÖ kommt auf 18 Prozent.

Die Wahlen, die durch den Bruch der großen Koaltion nötig geworden sind, kennen demnach zwei Sieger: die freiheitlichen Parteien FPÖ und BZÖ im Allgemeinen und den Rechtspopulisten Jörg Haider im Besonderen.

Ob es mit dem Wahlergebnis jedoch tatsächlich einen Rechtsruck ...

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Jörg Haider und Heinz-Christian Strache; AFP

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... in Österreich gibt, ist umstritten. So sagt der österreichische Politikwissenschaftler Peter Filzmaier: "Der Zugewinn an Wählerstimmen hat nichts damit zu tun, dass jetzt mehr Österreicher eine rechtsextreme Ideologie vertreten."

Für Protestwähler gebe es schlichtweg kaum Alternativen. Und sowohl FPÖ als auch BZÖ haben sich den Kampf gegen die "Teuerung" und die Globalisierung auf die Fahnen geschrieben: Klassische Themen linksgerichteter Parteien.

Gäbe es wie in Deutschland eine Linkspartei, würde das Wahlergebnis vielleicht anders aussehen.

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Text: sueddeutsche.de/lawe/tbc

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