Japan atmet auf, der Jahrestag des Kriegsendes ist überstanden. Premierminister Shinzo Abe hat mit seiner indirekten Entschuldigung gerade so viel gesagt, dass der Streit mit Südkorea und China sich nicht zuspitzt: Japan habe mehrfach seine "tiefe Reue und von Herzen kommende Entschuldigung" für die im Zweiten Weltkrieg begangenen Gräueltaten geäußert, sagte er. Diese Position früherer Regierungen werde "auch in der Zukunft unerschütterlich" bleiben. Abe sagte auch nichts zum Yasukuni-Schrein, der als Symbol für Nippons Militarismus gilt. Der Kaiser, der sich politisch nicht äußern darf, hat seine Worte sogar so gewählt, dass Beobachter Distanz zu Abe hineinhörten.
Japan:Eine halbe Entschuldigung
Premier Abe wird für seine vage Rede zum Jahrestag des Kriegsendes kritisiert.
Von Christoph Neidhart, Tokio
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