60 Jahre BRD: Boris und Steffi:Das Traumpaar des Sports

Auch wenn Boris Becker und Steffi Graf privat nur wenig miteinander zu tun hatten, so erinnern sich deutsche Sportfans stets an sie als das "Traumpaar des deutschen Sports".

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Es war der 7. Juli 1985, der nicht nur das Leben des 17-jährigen Boris Becker drastisch veränderte, sondern auch den Sport in Deutschland. Bis zu diesem Tag dominierte als Zuschauersport ausschließlich Fußball, Live-Übertragungen anderer Sportereignisse waren extrem selten. Dann jedoch kämpfte und spielte sich ein Lümmel aus Leimen ins Finale der All-England-Championship in London.

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Die Emotionen des jungen Mannes begeisterten die Fans in Deutschland, Boris Becker scheute sich im so genannten weißen Sport nicht, sich auf dem Boden zu wälzen, Bällen hinterherzuhechten, gelungene Punkte zu zelebrieren und nach schlechten Ballwechseln mit der ganzen Welt zu hadern. Kein Wunder, dass die meisten seiner Aktionen einen eigenen Spitznamen erhielten. Es gab den "Becker-Hecht", die "Becker-Rolle" und die "Becker-Faust".

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Durch seine Emotionen wurde Becker geliebt, für seine Spielweise respektiert. Er verfügte über einen unfasslich variablen Aufschlag, was ihn neben dem Schweden Stefan Edberg zum besten Serve-and-volley-Spieler seiner Zeit werden ließ. Seine aus dem Lauf geschlagene Vorhand wurde - vor allem als Passierschlag - zu einer gefürchteten Waffe und für seinen ohne Ausholbewegung geschlagenen Rückhand-Return erhielt er einen weiteren Spitznamen: den "Becker-Blocker".

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Am 7. Juli 1985 also besiegte Boris Becker den Australier Kevin Curren im Finale von Wimbledon mit 6:3, 6:7, 7:6 und 6:4. Den Matchball beschrieb Becker später in einem Werbespot so: "Ich konzentriere mich auf den Ballwurf - und haue einfach drauf." Es sei ein unglaubliches Gefühl gewesen, wie Becker später in einem Interview mit sueddeutsche.de - nicht ohne Wehmut - beschrieb: "Das sind einfach große Emotionen - und mir ist bewusst, dass ich nie wieder das Gefühl eines Wimbledon-Matchballs haben werde."

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Durch seinen Erfolg wurde Boris Becker nicht nur als Sportler, sondern auch als Persönlichkeit weltweit bekannt. Die Sportart Tennis wurde zu einer Zuschauersportart, deren Einschaltquoten die von Fußballereignissen übertrafen. Becker trat in Fernsehsendungen auf, Lifestyle-Magazine berichteten über seine Urlaube in Monte Carlo und über seine damalige Freundin Karen Schulz. Es gab sogar ein Lied der Gruppe Bruce & Bongo, das "Geil" hieß und die Textzeile "Boris ist geil" enthielt. Das Lied schaffte es auf Platz eins der Charts - Boris Becker war nicht nur Sportler sondern auch ein popkulturelles Phänomen.

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Boris Becker gewann nicht nur weitere Turnier (insgesamt 49 während seiner Karriere), sondern zeigte sich öffentlich mit bekannten Persönlichkeiten. Er bekam eine Audienz bei Papst Johannes Paul II. und traf...

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... Lady Diana. Er wurde darüberhinaus vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl empfangen - und eine Studie aus dem Jahr 1988 zeigte, dass Becker in Deutschland tatsächlich über einen höheren Bekanntsheitsgrad verfügte als Kohl, Lady Di und der Papst. Es war die naive und freundliche Art von Becker, die ihn zum Publikumsliebling werden ließ, die Fans feierten seine Siege und litten mit ihm, wenn er auf dem Platz schimpfte wie ein Rohrspatz.

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Eines der bedeutendsten Spiele in der Karriere von Boris Becker fand indes nicht auf der ATP-Tour statt, sondern im Davis Cup. Am 24. Juli 1987 in Hartfort spielten Boris Becker und John McEnroe gegeneinander. Es war das Relegationsspiel in der Weltgruppe - und Becker hatte zuvor das erste Tief in seiner Karriere erlebt. Um 16.38 Uhr Ortszeit begann die Partie - und sie sollte lange dauern.

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Es begann die Schlacht von Hartford: McEnroe beschimpfte den Deutschen, diskutierte mit den Linienrichtern und heizte damit die ohnehin aufgebrachte Menge weiter auf. Von der Bank aus versuchte vor allem Tim Mayotte, Becker nervös zu machen.

Nach sechs Stunden und 39 Minuten war die Partie beendet, Becker gewann mit 4:6, 15:13, 8:10, 6:2, 6:2. Legendär war Beckers Ausspruch nach sechs Stunden Spielzeit, als sich McEnroe erneut mit dem Schiedsrichter anlegte: "Was ist denn nun schon wieder los", rief er seinem Konkurrenten zu.

Es war nicht der einzige Sieg Beckers an diesem Wochenende, er gewann später das entscheidende fünfte Spiel gegen Tim Mayotte mit 6:2, 6:3, 5:7, 4:6 und 6:2.

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Mit der Popularität Beckers rückten auch seine Gefolgsleute ins Rampenlicht: Sein Trainer Günther Bosch wurde ebenso berühmt wie...

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...sein Manager Ion Tiriac. Der war nicht nur ein gewitzter Tennisspieler - einmal gab er ein Spiel gegen Ilie Nastase auf, weil er mit einer Schiedsrichterentscheidung unzufrieden war -, sondern auch ein gewitzter Manager. Auf die Frage nach seinem Reichtum sagte er einmal: "Das ist relativ. Für einen Bauarbeiter bin ich reich, für einen Ölscheich bin ich arm."

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Boris Becker musste Ende der Achtziger Jahre nicht nur einige Tiefschläge hinnehmen - sondern er sah auch, wie eine deutsche Tennisspielerin ähnlich populär wurde wie er: Steffi Graf gewann ein Turnier nach dem anderen und drohte, Becker an Popularität zu überholen. Becker konterte: "Sie spielt Damen-Tennis, ich spiele Tennis."

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Steffi Graf gewann 1988 nicht nur in Wimbledon, sie gewann auch alle anderen Grand-Slam-Turniere in Melbourne, Paris und New York und damit den "Grand Slam". Doch damit nicht genug.

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Graf gewann bei den Olympischen Spielen in Seoul auch noch die Goldmadaille und damit als einzige Spielerin aller Zeiten den "Golden Slam".

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Auch Steffi Graf traf sich mit berühmten Persönlichkeiten, sie gab Lady Di gar eine Lehrstunde. Privat hatten Becker und Graf nur wenig miteinander zu tun, Becker sagte später einmal in einem Interview: "Sie hat sich entschlossen, zurückgezogen zu leben, das ist eben nicht meine Art."

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Doch auch wenn die beiden privat nur wenig miteinander zu tun hatten, so wird doch immer dieses Bild in Erinnerung bleiben und an beide erinnern sich deutsche Sportfans immer noch als das "Traumpaar des deutschen Sports".

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