Italien:Römische Lektionen

Er spürt den Zorn gegen seine Schulreform und will daraus lernen - Italiens Ministerpräsident Renzi ist dennoch entschlossen, sein Land moderner zu machen.

Von Oliver Meiler, Rom

Kein Vergleich war nett gemeint: weder jener mit Pinocchio, noch der mit Napoleon, noch weniger der mit Silvio Berlusconi. Am großen Protest- und Streiktag gegen seine Schulreform musste sich Italiens linker Premier Matteo Renzi alles Böse anhören. Er lüge, hieß es, er gebärde sich herrisch, offenbare seinen neoliberalen Geist. Die italienischen Gewerkschaftsbündnisse, Lehrerverbände und Schülervertretungen sind derart aufgebracht über Renzis Pläne, dass sie ihre Rivalitäten überwanden und in sieben Städten gemeinsam protestierten. Man sah auch wieder die "Prof in nero", ein Kollektiv von Lehrern im Trauergewand, die Artikel aus der italienischen Verfassung rezitierten, die sie ob der Reform akut bedroht wähnen. Andere kündigten Hungerstreiks an.

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