Italien:Renzi bekommt Vertrauen des Parlaments

Nun kann er Italiens Probleme anpacken: Der neue italienische Regierungschef Matteo Renzi weiß nach dem Senat nun auch das Parlament hinter sich. Die zweite Vertrauensabstimmung gewann er mit 378 Ja-Stimmen.

Nach dem Senat hat auch das Abgeordnetenhaus dem neuen italienischen Regierungschef Matteo Renzi die Unterstützung für seine Reformpläne ausgesprochen. Eine Mehrheit der Parlamentarier stellte sich bei der zweiten Vertrauensabstimmung am Dienstagabend hinter Renzi und sein Kabinett.

378 Abgeordnete in Rom stimmten mit Ja, dagegen standen 220 Nein-Stimmen. Zuvor hatte Renzi vor den Abgeordneten noch einmal seinen Reformwillen bekräftigt. "Für diese Regierung gibt es keine Alibis mehr", sagte der 39-Jährige.

Am Montag hatte Renzi bereits die Vertrauensabstimmung im Senat gewonnen. In seiner Regierungserklärung hatte er um Unterstützung für seine radikalen Reformpläne geworben.

Der 39-Jährige forderte einen "radikalen und sofortigen" Wandel in Italien und legte ein klares Bekenntnis zu Europa ab. Renzi gelobte eine Reform des Steuersystems, Arbeitsmarkts und Verwaltungsapparats, um der schwächelnden Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen. Nach Renzis einstündiger Rede war bis zum Börsenschluss am Montag prompt ein Kursanstieg von 0,42 Prozent zu verzeichnen.

Am Ende konnte Renzi nicht nur die Börse, sondern auch den Senat von seinen Plänen überzeugen. Dieser stellte sich in der Nacht zum Dienstag mit 169 zu 139 Stimmen hinter den Sozialdemokraten.

Italy's Prime Minister Matteo Renzi reacts during a confidence vote at the lower house of the parliament in Rome

Matteo Renzi fieberte sichtlich mit bei der Abstimmung im Parlament.

(Foto: REUTERS)

"Ok im Senat, jetzt das Abgeordnetenhaus. Dann beginnen wir ernsthaft zu arbeiten", schrieb Renzi am Morgen auf Twitter. Die Parlamentarier bestätigten das Vertrauen. Der Jurist will zudem aufs Tempo drücken und schon innerhalb der kommenden Monate erste Erfolge erzielen - seine ersten Schritte werden daher mit Spannung verfolgt.

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