Die Italiener haben die Angewohnheit, ihren Wahlgesetzen immer Namen zu geben mit der lateinischen Schlusssilbe "um". Das klingt oftmals nobler als die taktische Absicht, die hinter dem Gesetz steckt. Um nur die jüngsten zu nennen: Das "Mattarellum" ist nach dem heutigen Staatspräsidenten Sergio Mattarella benannt, der es sich ausgedacht hat. Das pompöse "Italicum" war eine Idee von Matteo Renzi. Davor hatten die Italiener mit dem "Porcellum" gewählt, das die Medien so nannten, weil ihr Erfinder es unumwunden als "porcata", Schweinerei, beschrieben hatte. Im vergangenen Sommer war dann mal kurz die Rede vom "Tedeschellum", von "tedesco", deutsch, weil es sich am deutschen Modell orientierte.
Italien:Im Namen die Rose
Wieder steht ein neues Wahlgesetz zur Debatte. Setzt sich der Entwurf durch, könnten wohl nur Viel-Parteien-Koalitionen regieren - das gab es schon.
Von Oliver Meiler, Rom
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