Italien: Giro del Duce

In Mussolinis Geburtsort will der Bürgermeister ein Faschismus-Museum entstehen lassen - obwohl dies zu einer weiteren Wallfahrtsstätte für Italiens Rechtsradikale werden könnte.

Nach Predappio fährt man nicht einfach so. Die Hügel im Hinterland von Forlì, nahe der norditalienischen Adria, sind zwar weich und anmutig onduliert. Doch in der Toskana sind sie noch viel weicher, viel anmutiger und seltener in Nebel gehüllt. Wer nach Predappio fährt, ein karges Städtchen mit 6000 Einwohnern und modernistischen Bauten aus einer klar datierbaren Epoche entlang der Hauptstraße, unternimmt in aller Regel eine ideologische Wallfahrt, eine nostalgische Tour. Benito Mussolini ist da geboren, im Dorfteil Dovia. Er ließ bauen. Und er liegt da auch begraben, in einer Krypta am Ortsausgang. In den Medien wird Predappio "Città del Duce" genannt, "Stadt des Führers". Oder "Mekka der Faschisten".