Italien:Drama und Revolution

Ministerpräsident Renzi setzt die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften durch. Doch Kritikern geht die Reform nicht weit genug.

Von Oliver Meiler, Rom

Mit viel Drama hat Italiens Senat einem Gesetz zugestimmt, das den homosexuellen Partnerschaften im Land erstmals einen legalen Rahmen mit Rechten und Pflichten gibt. Premier Matteo Renzi verband das Schicksal seiner Regierung mit der Verabschiedung dieses Gesetzes und stellte die Vertrauensfrage: 173 stimmten dafür, 71 dagegen - die Senatoren der Protestpartei Movimento Cinque Stelle verließen die Aula bereits vor der Abstimmung. Ihr Wortführer, Senator Alberto Airola, hatte die Kollegen der Regierungsparteien bei seiner Erklärung mit einer Verwünschung traktiert, die selbst für die Verhältnisse im italienischen Parlament unüblich war: "Leckt mich doch alle am Arsch", sagte er und ließ sich dann von den Seinen feiern. Das Echo in den Medien war ihm sicher.

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