Italien:Die Stunde des Reformators

Das neue Wahlrecht ist ein wichtiger Sieg für Premier Renzi. Er hat gezeigt: Italien lässt sich doch noch reformieren. Aber die Arbeit hat gerade erst begonnen.

Von Stefan Ulrich

Matteo Renzi ist, was Silvio Berlusconi war: ein begnadeter Politik-Verkäufer. Deshalb ließ er seine Wahlrechtsreform nicht wie üblich nach irgendeinem Politiker benennen, der sich darum verdient gemacht hatte. Renzi verpasste der Reform den pompösen Namen "Italicum". So wollte er signalisieren: Es geht ums Ganze, um Italien und die seiner Ansicht nach letzte Gelegenheit, das Land zu erneuern. Als Mutter aller Reformen hat der Premier das neue Wahlrecht gepriesen und sein Prestige eingesetzt, um es mithilfe von Vertrauensabstimmungen durchs Parlament zu bringen. Renzi hat viel riskiert und gewonnen. Vorerst.

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