Italien:Die Gabe, überall zu sein

Italiens Premier Matteo Renzi

"Wir sind das Italien, das Ja sagt. Wir lassen uns nicht aufhalten von Neinsagern und Bremsern": Regierungschef Matteo Renzi verbreitet Zweckoptimismus.

(Foto: Yoshikazu Tsuno/AFP)

Regierungschef Matteo Renzi kämpft um seine Parlamentsreform. Die größte Gefahr droht aus der eigenen Partei.

Von Oliver Meiler, Rom

Die Ferien sind vorbei, man sieht Matteo Renzi wieder auf allen Kanälen, auf allen Schauplätzen der Republik. Am Sonntag zum Beispiel, da trat er zunächst in Monza beim Grand Prix der Formel 1 auf und ließ sich vom Konzernchef von Fiat und Ferrari als "größten Hoffnungsträger des Landes im 21. Jahrhundert" feiern. Später hielt er in Mailand eine Rede bei der "Festa dell' Unità", dem Sommerfest seiner Demokratischen Partei, die ihm dieses eine Mal viel einhelligen Applaus schenkte. Dann wechselte er das Hemd und traf sich an der Expo mit Bono, dem Sänger von U2. Eine einzige Sequenz: Motoren, Politik, Pop. Eine gute Show auch. An solchen Tagen muss es den italienischen Fernsehzuschauern vorkommen, als sei ihr junger, ungebrochen energischer Premier fähig, gleichzeitig an mehreren Orten zu sein. Alles Zappen bringt nichts, er ist überall. Vielleicht war Matteo Renzi seit seinem Amtsantritt vor eineinhalb Jahren noch nie so präsent wie in diesen Tagen. Bald tritt er eine Tour durch Italien an, hundert Theaterbühnen will er bespielen und dabei seine Politik erklären. Der Zeitpunkt ist nicht zufällig gewählt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: