Politik in Italien:Alte Muster

Politik in Italien: "Wir schreiben Geschichte", ist Luigi Di Maio, Chef der Fünf Sterne, überzeugt. Mit der Lega rede man über Themen, nicht über Posten. Doch je mehr die Italiener über die Gespräche erfahren, desto weniger Glanz haben solche Worte.

"Wir schreiben Geschichte", ist Luigi Di Maio, Chef der Fünf Sterne, überzeugt. Mit der Lega rede man über Themen, nicht über Posten. Doch je mehr die Italiener über die Gespräche erfahren, desto weniger Glanz haben solche Worte.

(Foto: Andreas Solaro/AFP)

Italien wartet nach wie vor auf eine neue Regierung. Die Populisten legen zumindest schon einmal ihren revolutionären Habitus ab.

Von Oliver Meiler, Rom

In Zeiten wie diesen, da Italiens Politik sich in Wirren und Ritualen verstrickt, lohnt es sich zuweilen, den kleinen Fernsehsender La 7 einzuschalten. Der ist privat, gehört aber nicht Silvio Berlusconi wie fast alle anderen kommerziellen Kanäle, sondern der Verlagsgruppe der ehrwürdigen Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera. Besonders lohnend ist La 7, wenn Enrico Mentana, ihr Starmoderator, auf Sendung ist. Mentana redet, als säße er in seinem Wohnzimmer, immer etwas zu laut, mit prägnanter Kadenz und eigentümlicher Intonation. Oft erfindet er spontan kühne Metaphern, die sich dann schnell einbürgern oder, fast ebenso oft, von Satirikern persifliert werden. Mentana ist Kult.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: