Israel:Likud und Arbeitspartei vor Koalitionsvereinbarung

In Israel bahnt sich eine neue Koalition zwischen Likud und Arbeitspartei an. Nach Abschluss eines gemeinsamen Treffens zeigten sich die Verhandlungsführer beider Seiten zuversichtlich, schon in Kürze eine neue Regierung bilden zu können.

Ministerpräsident Ariel Scharons Likud-Partei hat zurzeit keine parlamentarische Mehrheit und benötigt die Unterstützung der Arbeitspartei, um den geplanten Abzug aus dem Gazastreifen durchzusetzen.

Vorgesehen waren außerdem Gespräche von Likud mit den ultraorthodoxen Parteien Schas und Vereinigtes Thora-Judentum. Die Verhandlungen mit der Arbeitspartei hatten am Samstagabend begonnen, nachdem deren Zentralkomitee dem Vorsitzenden Schimon Peres ein entsprechendes Mandat erteilt hatte.

Scharon plant Medienberichten zufolge, Peres den Posten des stellvertretenden Regierungschefs anzubieten.

Militante Palästinenser brachten in einem Tunnel unter einem Kontrollposten im Gazastreifen eine Bombe zur Explosion. Dabei wurden nach Militärangaben mindestens zehn Menschen verletzt. Kurze Zeit später war nahe des Postens an der Grenze zu Ägypten eine weitere Explosion zu hören.

Es kam zu einem Feuergefecht, bei dem nach palästinensischen Angaben ein Militanter getötet wurde. Ein Palästinenser namens Abu Madschad bekannte sich im Namen der Organisation Fatah-Falken zu dem Angriff.

Es habe sich um die Vergeltung für "die Ermordung" von Präsident Jassir Arafat gehandelt, erklärte er.

Bei einem israelischen Granatangriff auf das Flüchtlingslager Chan Junis im südlichen Gazastreifen wurden sieben palästinensische Kinder verletzt. Mit dem Beschuss reagierten die Streitkräfte nach eigenen Angaben auf vorherige Angriffe von Extremisten auf eine jüdische Siedlung, bei denen allerdings niemand zu Schaden kam.

Das israelische Parlament stimmte am Sonntag der Freilassung Dutzender Palästinenser zu. Betroffen seien bis zu 200 der insgesamt 6.000 Gefangenen, sagte Regierungssprecher Raanan Gissin.

Freikommen sollen jedoch nur Häftlinge, die nicht wegen der Tötung von Israelis einsitzen und einen Großteil ihrer Strafe bereits verbüßt haben. Zwtl: Weiter keine Klarheit über Arafats Todesursache Auch einen Monat nach dem Tod von Arafat gibt es noch keine Klarheit, woran der palästinensische Präsident gestorben ist.

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