Israel:Knesset stimmt über Gaza-Abzug ab

Das israelische Parlament will heute über den umstrittenen Abzugsplan aus dem Gazastreifen abstimmen. Ministerpräsident Ariel Scharon kann nach Medienberichten mit einer Mehrheit von 65 bis 68 Stimmen der 120 Abgeordneten der Knesset rechnen.

Am Montag hatte Scharon seinen Plan im Parlament gegen wütende Kritiker als Schritt zu einem Frieden im Nahen Osten verteidigt. "Der Abtrennungsplan kann Friedensverhandlungen nicht ersetzen", sagte Scharon vor der Knesset in Jerusalem. Die Zahl der Reibungspunkte mit den Palästinensern würde aber verringert.

Scharon hatte angekündigt, den Gazastreifen und vier jüdische Siedlungen im Westjordanland gegen den Widerstand rechtsgerichteter Siedlergruppen bis Ende kommenden Jahres zu räumen. Oppositionsführer Schimon Peres unterstützt ihn.

Am Montagabend demonstrierten Tausende von Befürwortern des Plans vor der Knesset. Zuvor hatten nach israelischen Medienangaben einige Dutzend Siedler dagegen protestiert.

Arafat untersucht

Palästinenserpräsident Jassir Arafat hat sich in seinem Hauptquartier in Ramallah im Westjordanland einer Magenspiegelung unterzogen. Dabei soll sich nichts Anomales festgestellt worden sein. Zuvor hatte Israel Arafat erlaubt, sein Hauptquartier in Ramallah kurzzeitig zur medizinischen Behandlung in einem Krankenhaus zu verlassen.

Nach Angaben palästinensischer Ärzte wurde bei einem Hubschrauberangriff in Chan Junis ein Palästinenser tödlich getroffen, vier Menschen wurden verletzt. Damit erhöhte sich die Zahl der palästinensischen Todesopfer im südlichen Gazastreifen seit Sonntagabend auf 17, die der Verletzten auf 76. Israel begründete den Einsatz in Chan Junis mit dem von dort ausgehenden Mörsergranaten-Beschuss auf jüdische Siedlungen.

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