Israel:Ausgegrenzt von Freunden

Das Land befürchtet neue Boykotte wegen seiner Palästinenserpolitik. Tatsächlich braut sich an vielen Fronten - politisch, wirtschaftlich, akademisch, kulturell - etwas zusammen.

Von Peter Münch, Tel Aviv

Die jüngste Zornesröte hat "Orange" provoziert: In Kairo sagte Stéphane Richard, der Chef des französischen Telekom-Giganten, vor geneigtem Publikum, dass sich sein Unternehmen am liebsten "schon morgen" aus Israel zurückziehen würde, wenn es denn die komplizierte Vertragslage erlaube. Orange, so erklärte der CEO, setze auf "vertrauensvolle Partner in allen arabischen Ländern" - und schon brach der Sturm los in Jerusalem. Denn Richard hat mit dieser Aussage den derzeit wohl empfindlichsten Nerv im jüdischen Staat getroffen. Es herrscht Boykott-Alarm, und die Angst vor einer internationalen Isolierung geht nicht nur in der Wirtschaft um, sondern betrifft auch die Politik, den Sport, die Kultur und das akademische Leben.

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