Islamistischer Terrorismus:Mindestens vier Tote bei Anschlag auf Gericht in Pakistan

Polizisten halten nach Anschlag Wache vor Gerichtsgebäude in Pakistan

Nach dem Anschlag auf ein Gerichtsgebäude in Tangi in Pakistan halten Polizisten vor dem Gebäude Wache.

(Foto: REUTERS)

Zu der Tat bekennt sich die Islamistengruppe Jamaat ul-Ahrar. Sie hat in den vergangenen Tagen bereits mehrere Attentate begangen und dabei mehr als 100 Menschen getötet.

Bei einem Anschlag auf ein Gerichtsgebäude inm Nordwesten Pakistans sind mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet von mindestens vier, die dpa von acht Toten. Mindestens zehn, nach anderen Berichten 15 Menschen sollen verletzt worden sein. Fünf der Toten seien Zivilisten, zitiert dpa den Polizeichef von Tangi in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa. Unter ihnen soll der BBC zufolge ein Anwalt sein. Auch die drei Attentäter sollen ums Leben gekommen sein.

Zu der Tat bekannte sich per Textnachricht an pakistanische Journalisten der Sprecher der Islamistengruppe Jamaat ul-Ahrar (JuA), übersetzbar etwa als "Vereinigung der Freien". JuA, eine Splittergruppe der Taliban, hat in der vergangenen Woche bereits mehrere Anschläge in Pakistan begangen, bei denen mindestens 110 Menschen starben. Die Gruppe hat weitere Anschläge angekündigt.

Die Täter hatten am späten Vormittag versucht, auf das Gerichtsgelände zu gelangen, heißt es seitens der Polizei. Sie seien aber schon am Tor abgefangen worden. Die BBC berichtet, die Angreifer hätten Granaten geworfen. Wachen hätten zwei der Männer erschossen. Ein Selbstmordattentäter habe es aber noch geschafft, seinen Sprengsatz zu zünden.

Nach zwei Jahren mit rückläufigen Anschlagsstatistiken gibt es in Pakistan in jüngster Zeit wieder vermehrt Terroranschläge. Allein am vergangenen Donnerstag wurden bei einem besonders blutigen Anschlag auf einen Schrein liberaler Sufi-Muslime in Südpakistan 88 Menschen getötet. Zu diesem Anschlag bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Darüber, ob JuA und IS kooperieren, gibt es widersprüchliche Angaben.

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