Isaf-Einsatz in Afghanistan:Soldaten töten versehentlich zwei Kinder

Soldaten der internationalen Schutztruppe Isaf haben versehentlich zwei afghanische Kinder erschossen, weil sie sie für Kämpfer der Aufständischen hielten.

Soldaten der internationalen Schutztruppe in Afghanistan (Isaf) haben nach Nato-Angaben versehentlich zwei Jungen erschossen. Bei dem Vorfall in der zentralen Provinz Urusgan hätten die Soldaten die Kinder für Kämpfer der Aufständischen gehalten und das Feuer eröffnet, teilte der Isaf-Kommandeur, US-General Joseph Dunford, am Samstag mit. In Urusgan sind australische Soldaten stationiert. Diese hatten zuvor von einem Vorfall in der Provinz berichtet, ohne Details zu nennen.

Zivile Opfer sind einer der Hauptgründe für die zunehmenden Spannungen zwischen dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai und der internationalen Gemeinschaft. Nach der Tötung von zehn Zivilisten, darunter fünf Kinder und vier Frauen, bei einem Nato-Luftangriff Mitte Februar hatte Karsai den afghanischen Streitkräften untersagt, Unterstützung des Militärbündnisses aus der Luft anzufordern.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Isaf die taktische Direktive vorgegeben, künftig Luftangriffe auf Rebellen in Wohngebieten zu vermeiden. Diese Anweisung erging nach dem Tod von 18 Zivilisten in der Provinz Logar. Bis Ende kommenden Jahres wollen sich die meisten ausländischen Streitkräfte vom Hindukusch zurückgezogen haben.

© Süddeutsche.de/Reuters/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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