Der Wahlkampf in Iran geht in die Endphase. Am Freitag bestimmen die Wähler, wer als Präsident ihr Land die nächsten vier Jahre führen wird. Zwei Reformer möchten das Erbe Mahmud Ahmadinedschads antreten. Dessen nationalistische und konserative Politik hat Iran in den vergangenen Jahren nach außen isoliert und nach innen weiter gespalten.
Nirgendwo lässt sich dies besser studieren als in der Hauptstadt des Landes, das sich selbst Islamische Republik nennt. Hier treffen Sehnsüchte einer westlich orientierten Jugend auf Verbote des Ayatollah, hier finden sich kapitalistische Konsumtempel neben einer Architektur des Sozialismus.
Solchen Gegensätzen hat der Fotograf Reza Nadji nachgespürt und in faszinierenden Bildern festgehalten. Sein Portrait der 13-Millionen-Metropole ist eine Reise durch Stadtlandschaften, die viel über die Menschen verraten. Es ist aber auch eine Reise in die Heimat des Fotografen, die Nadji als Kleinkind verlassen musste und fast drei Jahrzehnte lang nicht wieder besucht hat.