Iranisches Atomprogramm:Israel befürchtet Fortschritte bei der Entwicklung von Atomwaffen

Israel ist davon überzeugt, dass Iran bei der Entwicklung von Atomwaffen große Fortschritte macht. In Wien verhandeln währenddessen Vertreter Irans und der IAEA über das Atomprogramm des Landes.

Israel befürchtet, dass Iran sein Atomprogramm schnell vorantreibt. Die Islamische Republik macht nach israelischer Darstellung immer größere Fortschritte bei der Entwicklung von Atomwaffen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, man habe am Donnerstag "zusätzliche Beweise" dafür erhalten. Iran ignoriere dabei völlig die internationalen Forderungen im Atomstreit.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Donnerstag aus Diplomatenkreisen erfahren, dass Iran in der unterirdischen Atomanlage in Fordow weitere Zentrifugen für die Uran-Anreicherung eingerichtet hat. Diese seien zwar nicht in Betrieb, zeigten jedoch die Bereitschaft des Landes, sich weiter der Forderung nach einem Ende der Anreicherung zu widersetzen.

Die Gespräche über das umstrittene iranische Atomprogramm gehen unterdessen weiter. In Wien verhandeln Vertreter Irans und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Irans IAEA-Botschafter Ali Ashgar Soltanieh äußerte kurz vor Beginn des Treffens am Freitag Zuversicht. "Wir erwarten Fortschritte bei diesem Treffen", sagte der Diplomat. "Die Tatsache, dass wir diese Gespräche mit der Behörde fortsetzen, zeigt, dass wir entschlossen sind, zu einem positiven Ende zu kommen." Beide Seiten seien bemüht, die Differenzen zu überwinden, sagte Soltanieh, ohne auf Einzelheiten einzugehen.

Weniger zuversichtlich hatte sich IAEA-Chef Yukiya Amano während eines Besuchs in Finnland geäußert. "Ich kann zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, dass ich optimistisch hinsichtlich des Ergebnisses des nächsten Treffens bin", sagte Amano. Die Gespräche in der iranischen Botschaft in Wien sind die ersten seit Juni. Zuvor hatten mehrere hochrangiger besetzte Treffen in Istanbul, Bagdad und Moskau in diesem Jahr keine Fortschritte gebracht.

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