Iran:Umstrittene Raketentests

Nach dem Test zweier ballistischer Raketen durch Irans Revolutionsgarden prüfen die USA, ob das gegen UN-Resolutionen verstößt.

Von Paul-Anton Krüger, Kairo

Die Revolutionsgarden in Iran haben im Zuge eines Großmanövers am Mittwoch erneut zwei ballistische Raketen getestet. Laut der Nachrichtenagentur Tasnim handelte es sich um zwei Raketen vom Typ Qadr mit 2000 Kilometern Reichweite. Eine der Raketen habe in Hebräisch die Aufschrift getragen: "Israel muss vom Angesicht der Erde verschwinden!" Bereits am Dienstag hatten die Garden mehrere Qiam-Raketen aus Bunkern abgefeuert und Bilder eines unterirdischen Raketenstützpunkts verbreitet. Die US-Regierung teilte mit, sie prüfe noch, ob eine Verletzung von UN-Resolutionen vorliege, die es Iran untersagen, Raketen zu testen, die einen Nuklearsprengkopf tragen könnten. Man werde auf eine angemessene Reaktion des Sicherheitsrates dringen. Im Januar waren im Zuge der Umsetzung des Atomabkommens mit den USA und anderen Weltmächten die Öl-, Finanz- und Wirtschaftssanktionen weitgehend aufgehoben worden, nicht aber jene gegen das Raketenprogramm. Israels Verteidigungsminister Moshe Yaalon sagte, die Tests zeigten, dass Iran seine aggressiven Absichten nicht aufgegeben habe und die Welt sich vom "Honiggesäusel" der Regierung von Präsident Hassan Rohani habe täuschen lassen.

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