In Iran haben am Sonntag Bassidsch-Milizionäre in einer öffentlichen Zeremonie 100 000 Satellitenschüsseln und -empfänger zerstört. Ihr Besitz ist in Iran offiziell verboten, ebenso wie der Empfang von ausländischen Fernsehprogrammen. Beides ist aber weit verbreitet. Während der Zeremonie in Teheran sagte der Chef der Bassidsch, General Mohammad Reza Naghdi, die Satellitensender würden die "Moral und Kultur" der Gesellschaft verderben. Er machte sie für steigende Scheidungsraten, Suchtprobleme und generell die Unsicherheit in der Gesellschaft verantwortlich. Die Erziehung der Jugend werde durch die Programme gefährdet. Die Bassidsch sind eine paramilitärische Freiwilligen-Miliz, die zu den zentralen Stützen des Sicherheitsapparats und des Regimes in der Islamischen Republik zählen. Sie werden direkt vom Obersten Führer Ali Chamenei kontrolliert, einem konservativen Hardliner, nicht von Präsident Hassan Rohani.
Iran:100 000 Schüsseln zerstört
Milizen wollen den Empfang ausländischer TV-Sender verhindern.
Von Paul-Anton Krüger, Kairo
Lesen Sie mehr zum Thema