Iran: Präsidentschaftswahl:Der Weltfeind stellt sich zur Wahl

Drei Kandidaten fordern bei der Präsidentschaftswahl in Iran Mahmud Ahmadinedschad heraus. Die Bewerber und der Amtsinhaber im Kurzportrait.

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Wahl Iran Ahmadinedschad, AFP

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In Iran wird am Freitag ein neuer Präsident gewählt. Der Westen hofft auf eine Ablösung des Amtsinhabers Mahmud Ahmadinedschad, der die Islamische Republik mit einer rigiden Atompolitik, israelfeindlichen Äußerungen und der Verteufelung der USA in die Isolation geführt hat.

Von 471 Bewerbern um das Präsidentenamt hat ...

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... der Wächterrat vier Kandidaten zugelassen - neben Ahmadinedschad stellen sich zwei gemäßigte Politiker und ein weiterer Hardliner zur Wahl. Das politische System ist vom starken Einfluss der Mullahs geprägt, der Wächterrat ist eines ihrer wichtigsten Instrumente. Er prüft vor jeder Wahl die Eignung der Kandidaten - wer ihm zu "unislamisch" erscheint, hat keine Chance. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat das Wahlrecht als diskriminierend eingestuft und kritisiert, dass keine der 42 Frauen unter den Bewerbern zugelassen wurde.

Der Präsident wird direkt vom Volk gewählt, etwa 46 Millionen Iraner sind stimmberechtigt. Seine Amtszeit beträgt vier Jahre. 2005 hatte sich ...

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... Mahmud Ahmadinedschad durchgesetzt - zum Erstaunen der westlichen Öffentlichkeit. Der damalige Bürgermeister von Teheran profitierte von der Unterstützung ultrakonservativer Kräfte - in den achtziger Jahren hatte er sich den radikalislamischen Revolutionsgarden angeschlossen. Er ist außerdem ein Gründungsmitglied der Studentengruppe, die ...

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... im November 1979 die US-Botschaft in Teheran besetzte - seine direkte Beteiligung an der Geiselnahme ist bis heute umstritten. Als Präsident forderte er Amerika heraus, in dem er die atomare Aufrüstung seines Landes vorantrieb, den Holocaust leugnete und Israel mit Krieg drohte - westliche Karikaturisten zeichneten ihn deshalb als "Weltfeind Nummer eins".

Als wichtigster Konkurrent Ahmadinedschads ...

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... gilt Mirhossein Mussawi, der von 1980 bis 1988 Ministerpräsident war. Dieses Amt wurde 1989 abgeschafft, um den Einfluss des Präsidenten zu stärken. Mussawi ist Architekt und Maler, er findet Unterstützung im gemäßigten wie auch im konservativen Lager.

Mit scharfer Kritik an Ahmadinedschad ...

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... hat Mehdi Karubi im Wahlkampf auf sich aufmerksam gemacht. Der Geistliche gilt als Reformer - als Parlamentspräsident hatte er zwischen 2000 und 2004 allerdings oft dem Druck der konservativen Kräfte nachgegeben. Karubi plädiert für bessere Beziehungen zu den USA, fordert allerdings Zugeständnisse der Regierung Obama. Die Bevölkerung will er stärker an den Gewinnen aus der iranischen Ölförderung beteiligen - dies hatte auch Ahmadinedschad versprochen, aber nicht halten können.

Die Politik des Amtsinhabers weiterführen ...

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... will Mohsen Rezai, ein ehemaliger Kommandeur der Revolutionären Garde. Lediglich in der Außenpolitik will der Hardliner leisere Töne anschlagen. Mit diesem Kurs könnte er Ahmadinedschad konservative Stimmen abspenstig machen. Der geistliche Führer Irans, Ayatollah Ali Chamenei, forderte die Iraner auf, keinen prowestlichen Kandidaten zu wählen - damit blieben nur Ahmadinedschad und Rezai übrig.

Foto: AFP (sueddeutsche.de/rtr/mikö/woja/lala)

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