Irakische Atomanlage:Zehn Kilo Uran verschwunden

Bei Plünderungen in der irakischen Atomanlage Tuwaitha im April sind nach UN-Angaben rund zehn Kilogramm Uran verschwunden. Das Material könne aber nicht zur Herstellung von Atomwaffen verwendet werden.

Das berichten die Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in ihrem Abschlussbericht. Dennoch müsse die US-Besatzungsbehörde alles unternehmen, um das fehlende Material zu finden.

Einen Großteil des zunächst verschwunden geglaubten Urans konnten die IAEA-Inspektoren bereits im Juni bei ihrem Besuch in Tuwaitha sicherstellen, heißt es in dem Bericht weiter.

Große Mengen Uran lose verteilt

Die Atomanlage zwölf Kilometer südlich von Bagdad war nach der Flucht der irakischen Truppen Anfang April zunächst unbewacht. Plünderer aus den umliegenden Dörfern leerten zahlreiche Uranfässer aus, um sie als Trinkwasserbehälter zu benutzen. Die Experten der IAEA fanden große Mengen radioaktiven Materials lose über das Gelände verteilt.

Die Umweltorganisation Greenpeace warnte vor Gefahren nach der Plünderung der größten irakischen Atomanlage Tuwaitha südlich von Bagdad. Nahezu 500 Fässer angereichertes Uran seien verschwunden, sagte der Umweltaktivist Wolfgang Sadik, der einen Monat vor Ort war, im ZDF.

Der US-Armee warf er vor, dass sie untätig zugesehen habe, wie "bis zu 400 Plünderer täglich die Atomanlage ausgeräumt haben". Ein Teil des strahlenden Mülls liege nun in umliegenden Dörfern.

(sueddeutsche.de/AP)

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