Irak:Talabani stellt massiven Truppenabzug in Aussicht

Nach Ansicht des irakischen Staatsoberhaupts könnten 100.000 amerikanische Soldaten schon bis Ende 2008 wieder zurück in ihrer Heimat sein.

Der irakische Präsident Dschalal Talabani hält einen schnelleren Abbau der US-Truppen in seinem Land für möglich als bislang von der Regierung in Washington und der US-Militärführung in Aussicht gestellt.

Dschalal Talabani

Nach Ansicht von Dschalal Talabani ist ein schnellerer Abzug der amerikanischen Truppen möglich. Bis Ende 2008 sollen 100.000 US-Soldaten in ihre Heimat zurückkehren.

(Foto: Foto: Reuters)

Bis Ende 2008 könnten nach seiner Einschätzung mehr als 100.000 der derzeit rund 165.000 Soldaten aus den Vereinigten Staaten im Irak in ihre Heimat zurückgekehrt sein, sagte Talabani während eines Besuchs in den USA.

"Ich glaube, zum Ende des kommenden Jahres kann ein großer Teil der amerikanischen Armee wieder hier sein", fügte er in dem Interview des Nachrichtensenders CNN hinzu. Eine Begründung für seine Einschätzung gab er nicht ab.

US-Präsident George W. Bush hatte im September einen Plan seines Oberkommandierenden im Irak gebilligt, die Truppenstärke in dem Golfstaat bis Mitte 2008 um höchstens 30.000 zu reduzieren.

Verteidigungsminister Robert Gates hat die Hoffnung auf den Abzug weiterer 20.000 Soldaten bis Januar 2009 geäußert.

In dem Interview sagte Talabani, die USA könnten bereits kommendes Frühjahr mit deutlichen Truppenreduzierungen beginnen. Nachdem die meisten Soldaten heimgekehrt sein, sollten drei US-Stützpunkte zurückbleiben - einer im Norden, einer im Süden und einer im Zentrum des Irak.

Eine geringe Anzahl von US-Soldaten solle als Ausbilder sowie zur Stabilisierung dort bleiben und auch Einmischungen der Nachbarländer verhindern. Als dauerhafte Stützpunkte wollte er diese Präsenz jedoch nicht bezeichnet wissen.

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