Massenproteste gegen Korruption und Versagen der Regierung erschüttern seit Tagen den Süden des Irak, das schiitische Kerngebiet des Landes und zugleich das Zentrum der Ölindustrie. Auch am Montag sammelten sich nahe der Ölstadt Basra am Fluss Schatt el-Arab wieder Hunderte Menschen an den Zugängen zu mehreren Gas- und Ölfeldern und blockierten Straßen sowie die Zufahrt zum Hafen von Umm Qasr. Mehrere Fluggesellschaften annullierten ihre Verbindungen nach Nadschaf, nachdem es am Sonntag zu gewaltsamen Ausschreitungen am Flughafen dort gekommen war. In mehreren Städten erstürmten wütende Bürger Regierungsgebäude. Die Behörden verhängten daraufhin Ausgangssperren. Zwei Grenzübergänge nach Kuwait und Iran wurden geschlossen. Am Wochenende hatte es mindestens zwei Tote und etwa 500 Verletzte gegeben bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.
Irak:Öl, aber kaum Wasser
Im Süden des Landes eskalieren Proteste gegen schlechte Lebensbedingungen, es gibt Tote. Auch in Bagdad gibt es Demonstrationen. Die Regierung greift hart durch.
Von Paul-Anton Krüger, Kairo
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