Irak:Mehrere Tote bei Anschlagsserie in Bagdad

Mindestens ein Dutzend Menschen sind bei Terroranschlägen in Bagdad ums Leben gekommen. Viele weitere sind verletzt. In der Stadt Suleimanija der autonomen Region Kurdistan ist offenbar der Chef der Leibgarde des irakischen Präsidenten getötet worden.

Bei einer Anschlagsserie in Bagdad sind am Mittwoch mindestens ein Dutzend Menschen getötet und 66 weitere verletzt worden. Sechs Bomben seien nahezu zeitgleich auf einem Markt in einem Schiiten-Viertel und in mehreren Straßen explodiert, teilte die Polizei mit. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand.

Die Nachrichtenagentur Sumeria News meldete zudem, Unbekannte hätten in der Stadt Suleimanija in der autonomen Region Kurdistan den Chef der Leibgarde von Staatspräsident Dschalal Talabani, Sarwat Raschid, getötet. Die Angreifer hätten ihn in seinem Haus erschossen, als er sich auf den Weg zum Flughafen machen wollte, um Talabani zu besuchen.

Der irakische Präsident Dschalal Talabani war im Dezember 2012 zur Behandlung in ein Berliner Krankenhaus gebracht worden. Er ist bisher nicht zurückgekehrt. Über seinen aktuellen Gesundheitszustand ist nichts bekannt.

Für die zunehmende Gewalt im Irak werden vornehmlich radikale Sunniten verantwortlich gemacht, die mit Al-Kaida sympathisieren oder ihr angehören. Die von Schiiten geführte Regierung wirft ihnen vor, sie wollten das Land destabilisieren. Unter dem 2003 gestürzten Machthaber Saddam Hussein hielten die Sunniten Schlüsselstellungen im Staat, die meisten Iraker sind aber Schiiten.

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