Irak:Halbbruder Saddam Husseins gefangen

Sabawi Ibrahim al-Hassan stand auf der Liste der 55 meistgesuchten Funktionäre des alten Regimes. Elf Männer sind noch flüchtig.

Der letzte der insgesamt drei Halbbrüder des irakischen Ex-Diktators ist gefasst.

Irak: Sabawi Ibrahim al-Hassan al-Tikriti

Sabawi Ibrahim al-Hassan al-Tikriti

(Foto: Foto: dpa)

Die Festnahme von Sabawi Ibrahim al-Hassan sei "das Ergebnis der Entschlossenheit der Regierung, alle Kriminellen zu verfolgen und festzunehmen, die irakisches Blut an den Händen haben", erklärte ein Regierungssprecher in Bagdad. Zeitpunkt und Ort der Festnahme nannte er nicht.

Al-Hassan stand auf der US-Liste der 55 meistgesuchten Funktionäre des alten Regimes an 36. Stelle. Ob Amerikaner an seiner Gefangennahme beteiligt waren, war am Sonntag noch unklar. Mit seiner Festnahme sind jetzt nur noch elf der 55 Gesuchten auf freiem Fuß.

Der Saddam-Halbbruder war lange Zeit Chef der Sicherheitsdienste gewesen, bis ihn Saddam Hussein wegen eines Familienstreits absetzte. Zuletzt war er persönlicher Berater des Präsidenten. Seine beiden Halbbrüder Watban und Barsan waren bereits im April 2003 geschnappt worden.

In der nordirakischen Stadt Mossul haben Extremisten eine entführte irakische Fernsehjournalistin getötet. Die Leiche von Raeda al-Wasan, die für den US-finanzierten irakischen TV-Sender Al-Irakija in Mossul arbeitete, sei am Freitag in der Nähe der Stadt entdeckt worden, meldete der Sender am Samstag. Weiterhin unklar ist das Schicksal der entführten Journalistinnen Giuliana Sgrena (Italien) und Florence Aubenas (Frankreich).

Auf einer Straße zwischen Tikrit und Kirkuk erschossen Aufständische einen türkischen Fahrer, der Nachschub für die US-Armee transportierte. Irakische Sicherheitskräfte und US-Soldaten nahmen auf der Suche nach Aufständischen und Waffenlagern innerhalb von drei Tagen im Norden und Westen des Landes etwa 100 Verdächtige fest. In der Provinz Babylon wurde am Samstag nach Angaben der US-Streitkräfte ein amerikanischer Marineinfanterist getötet.

Ein Selbstmordattentäter sprengte sich am Samstag auf einer Straße westlich von Bagdad in seinem Wagen zwischen zwei Panzern in die Luft. Zwei irakische Zivilisten wurden dabei laut Augenzeugen getötet.

Nach der versehentlichen Explosion einer selbst gebauten Bombe erlagen nach Polizeiangaben am Samstag zwei Iraker in einem Krankenhaus in Tikrit ihren schweren Verbrennungen. Drei irakische Zivilisten kamen am Samstag im Süden von Bagdad ums Leben, nachdem ihr Wagen von einem US-Konvoi beschossen worden war.

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