Irak:Anschlagsserie im Herzen Bagdads

Drei Bombenexplosionen haben ein beliebtes Hotel- und Restaurantviertel in Bagdad erschüttert. Mindestens 30 Menschen wurden dabei getötet.

Sechs Wochen war es ruhig, jetzt kehrt der Terror zurück nach Bagdad: Vor drei internationalen Hotels im Zentrum der irakischen Hauptstadt sind am Montag nahezu zeitgleich Autobomben explodiert. Nach Angaben der Polizei wurden dabei mindestens 36 Menschen getötet und 71 weitere verletzt. Andere Quellen sprechen von mehr als zwei Dutzend Toten.

Irak, Bagdad, ap

Nach drei Explosionen steigen gewaltige Rauchwolken über dem Zentrum von Bagdad auf.

(Foto: Foto: AP)

Die Bomben explodierten vor dem Hotel Palestine-Meridien, dem Babylon-Oberoi und dem Al-Hamra. In diesen Einrichtungen leben und arbeiten zahlreiche Medienvertreter. Augenzeugen sahen Rauchsäulen aufsteigen und hörten die Sirenen von Rettungsfahrzeugen.

Die angegriffenen Hotels befinden sich außerhalb der Grünen Zone, dem stark gesicherten Bagdader Regierungsviertel. Die Sicherheitslage in der irakischen Hauptstadt galt als prekär, nachdem die irakischen Sicherheitskräfte vor zwei Wochen hunderte Kilogramm Sprengstoff gefunden und 25 mutmaßliche Terroristen festgenommen hatten.

Bagdad war schon im vergangenen Jahr wiederholt Schauplatz verheerender Terroranschläge. So starben am 8. Dezember mehr als 120 Menschen, als Attentäter fünf Bomben neben öffentlichen Gebäuden zündeten. Im August waren durch eine Bombenserie gegen Regierungsgebäude in Bagdad etwa 100 Menschen ums Leben gekommen. Im Oktober starben 153 Iraker, als kurz hintereinander neben dem Justizministerium und dem Gebäude des Provinzrates Bomben explodierten.

Am 7. März finden im Irak Parlamentswahlen statt. In der vergangenen Woche hatte eine Regierungskommission mehr als 500 Politiker, vor allem Sunniten, wegen angeblicher Verstrickung mit dem Regime des Diktators Saddam Hussein von der Wahl ausgeschlossen.

Beobachter rechnen im Vorfeld des Urnenganges mit verstärkten terroristischen Aktivitäten von fundamentalistischen sunnitischen Gruppen, die Wahlen grundsätzlich ablehnen.

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