Günther Rall:Da sagte mein Kommandeur: "Komm mal rüber, hier wartet der Scharfrichter"

Günther Rall: Guenther Rall im Cockpit vor einem Testflug mit einem Phantom Kampfjet in St. Louis im Jahr 1971.

Guenther Rall im Cockpit vor einem Testflug mit einem Phantom Kampfjet in St. Louis im Jahr 1971.

(Foto: Foto: AP)

Günther Rall war mit 275 Abschüssen einer der erfolgreichsten Jagdflieger des Zweiten Weltkriegs. Nach 1945 gehörte er zu den wenigen seinesgleichen, der zumindest ernsthaft versuchte, sich kritisch mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Interview von Joachim Käppner und Kurt Kister

Günther Rall, geboren am 10. März 1918 in Gaggenau, war mit 275 Abschüssen einer der erfolgreichsten Jagdflieger des Zweiten Weltkriegs. Nach 1945 gehörte er zu den wenigen seinesgleichen, der zumindest ernsthaft versuchte, sich kritisch mit der eigenen Vergangenheit unter der Nazidiktatur auseinanderzusetzen. Er war, ausgezeichnet mit dem Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwertern, einerseits Held der NS-Wochenschauen, andererseits dem Regime gegenüber distanziert - auch weil seine Frau Hertha in Wien jüdischen Freunden zur Flucht verholfen hatte. Als Konsequenz aus seinen Erlebnissen ging er 1956 zur Bundeswehr, die ihm als Armee für eine bessere Sache erschien. 1967 gehörte er bei der Beerdigung des ersten Nachkriegskanzlers zur Ehrenwache an Konrad Adenauers Sarg. Rall war von 1971 an Inspekteur der Bundesluftwaffe und von 1974 an ständiger Vertreter der Bundesrepublik im Nato-Militärausschuss.

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