Internationaler Strafgerichtshof:Zwölf Jahre Haft für kongolesischen Kriegsverbrecher

Germain Katanga Internationaler Strafgerichtshof

Germain Katanga bei einer der Verhandlungen des Internationalen Strafgerichtshofs

(Foto: dpa)

Der kongolesische Kriegsverbrecher Germain Katanga muss zwölf Jahre ins Gefängnis. Nach dem Schuldspruch hat der internationale Strafgerichtshof in Den Haag das Strafmaß für den ehemaligen Milizenführer bekanntgegeben. Katanga hat Berufung eingelegt - die Staatsanwaltschaft ebenso.

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat eine Haftstrafe von zwölf Jahren gegen den früheren kongolesischen Milizenführer Germain Katanga verhängt. Der einst berüchtigte Kriegsherr habe einen "entscheidenden Beitrag" zu schweren Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Kongo geleistet, erklärten die Richter in Den Haag.

Der 36-Jährige war bereits Anfang März in Den Haag wegen Beihilfe zu Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gesprochen worden. Nun wurde das Strafmaß in dem seit 2009 andauernden verkündet. Angesichts der besonders schweren Verbrechen sah das Gericht nur wenig Gründe, die Strafe zu mildern. Die mehr als sechsjährige Untersuchungshaft des Verurteilten wird auf die Strafe angerechnet.

Katanga soll durch Waffenlieferungen ethnisch motivierte Massaker 2003 in dem Dorf Bogoro im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo ermöglicht haben. Dabei waren vor elf Jahren 200 Menschen getötet und zahlreiche Frauen vergewaltigt worden.

Katanga hat gegen den Schuldspruch Berufung eingelegt, er weist die Vorwürfe zurück. Auch die Staatsanwaltschaft ging in Berufung, weil Katanga vom Vorwurf sexueller Verbrechen freigesprochen worden war. Es ist die zweite Verurteilung, die das Weltstrafgericht ausspricht, das 2002 seine Arbeit aufnahm.

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