Infrastruktur:Rheinischer Brückenstreit

Pläne für Mittelrheinbrücke

Der Loreley-Felsen bei St. Goar.

(Foto: Thomas Frey/dpa)

Die geplante Mittelrheinbrücke in Rheinland-Pfalz löst Streit aus: Es geht darum, ob es eine Land- oder Kreisstraße werden soll, kurz: um Kosten.

Von Susanne Höll, Frankfurt

In Rheinland-Pfalz verursacht wieder einmal ein Infrastrukturprojekt Ärger - diesmal aber eines, das noch nicht im Bau ist. Es geht um die Mittelrheinbrücke, eine Querung in der Nähe des Loreley-Felsens, inmitten des dortigen Weltkulturerbe-Gebiets. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP), der die Brücke für notwendig erachtet, plant sie als Kreisstraße, aus politischen, aber auch aus finanziellen Gründen. An den Kosten einer Kreisstraße müssten sich die Anlieger-Kommunen beteiligen. Der Rhein-Hunsrück-Kreis lehnt das ab, aus Sorge vor finanzieller Überbelastung. Der rheinland-pfälzische Landesrechnungshof kam nun bei einer nicht rechtsverbindlichen Prüfung zu dem Schluss, das es sich bei dem Projekt doch eher um eine Landstraße handeln wird. Wissing beharrt auf seinem Plan und warnt, dass der Bau einer Landstraßen-Querung mehr Durchgangsverkehr in das ohnehin von Verkehrslärm geplagte Tal bringen könnte und auch den Weltkulturerbe-Status gefährden könne. Gleichzeitig schob er den Kommunalpolitikern, die eine solche Querung seit Langem fordern, die Entscheidung über das Projekt zu: "Ich baue keine Brücke gegen den Willen der Bevölkerung."

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