Vernichtung von Kampfstoffen:USA wollen syrische Chemiewaffen auf hoher See zerstören

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Ein Teil der syrischen Chemiewaffen-Bestände soll nach Angaben der zuständigen Experten von den USA auf dem Meer zerstört werden. Auf einem US-Schiff sollen die giftigsten syrischen C-Waffen mithilfe des sogenannten Hydrolyse-Verfahrens unschädlich gemacht werden.

Die USA wollen die giftigsten syrischen Chemiewaffen auf hoher See vernichten. Das teilte die Organisation für ein Verbot der Chemiewaffen (OPCW) am Samstag in Den Haag mit. Die USA hätten angeboten, dafür auch die Kosten zu übernehmen, heißt es in einer Erklärung des Generaldirektors der OPCW, Ahmet Üzümcü.

Die C-Waffen sollen auf einem US-Schiff mit dem sogenannten Hydrolyse-Verfahren unschädlich gemacht werden. Bei diesem Verfahren werden Kampfstoffe wie Senfgas mittels eines chemischen Verfahrens neutralisiert. Nervengifte wie Sarin sollen später verbrannt werden. Das Schiff, das dabei zum Einsatz komme, werde derzeit umgerüstet.

Bisher hätten sich 35 Unternehmen gemeldet, um die übrigen Chemikalien zu vernichten. Unter den Firmen ist die staatliche finnische Ekokem, wie deren Chef Timo Piekkari der Nachrichtenagentur Reuters bestätigte. Insgesamt geht es um die Vernichtung von mehr als tausend Tonnen Kampfstoffe und 7,7 Millionen Liter giftiger Abwässer.

OPCW-Generaldirektor Üzümcü sagte, die Spezialfirmen würden nun einer gründlichen Untersuchung unterzogen, um zu gewährleisten, dass sie alle Sicherheits- und Umweltrichlinien erfüllen. Bislang hatte sich kein Land bereit erklärt, die Kampfmittel auf seinem Territorium zu zerstören.

Die tödlichen Kampfstoffe sollen bis zum Jahresende aus Syrien abtransportiert sein. Nach OPCW-Angaben wurden von den 23 erklärten Chemiewaffenstandorten in dem Bürgerkriegsland alle bis auf einen fristgerecht überprüft. Das gesamte C-Waffen-Arsenal ist nach OPCW-Angaben inzwischen unter Verschluss. Außerdem seien alle Produktionsstätten unbrauchbar gemacht worden.

Gemäß einer vom UN-Sicherheitsrat im September verabschiedeten Resolution, die unter dem Eindruck eines drohenden US-Luftangriffs auf das Bürgerkriegsland Syrien verabschiedet wurde, muss das C-Waffen-Arsenal von Machthaber Baschar al-Assad bis Mitte 2014 vollständig vernichtet sein.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/jst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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