Hongkong und die Volksrepublik:Proteste vor feierlicher Kulisse

Ein neuer Regierungschef, eine Bootsparade, ein Feuerwerk: Hongkong feiert 15 Jahre Unabhängigkeit von Großbritannien. Zeitgleich gehen Zehntausende für mehr Demokratie auf die Straße - sie sehen den Sonderstatus ihrer Stadt in Gefahr.

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Ein neuer Regierungschef, eine Bootsparade, ein Feuerwerk: Hongkong feiert 15 Jahre Übergabe von Großbritannien an die Volksrepublik China. Zeitgleich gehen Zehntausende für mehr Demokratie auf die Straße - sie sehen den Sonderstatus ihrer Stadt in Gefahr. Kurze Pause vom Protest: Am 15. Jahrestag der Übergabe Hongkongs von Großbritannien an China haben in der Metropole Zehntausende Menschen für mehr Demokratie demonstriert. Doch völlig entziehen konnten sie sich dem offiziellen Spektakel samt Feuerwerk dann doch nicht.

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Hongkong genießt einen Sonderstatus: weitgehende Autonomie von Peking. Die Bürger des Finanzzentrums haben auch nach der Abtretung von Großbritannien ihre angestammten Rechte behalten können. Dazu zählen die eigene Währung, ein eigenes Rechtssystem und eine Pressefreiheit, wie sie in der Volksrepublik undenkbar wäre.

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Doch die Ernennung des neuen Regierungschefs Hongkongs spricht eine deutliche Sprache: Der Millionär Leung Chun Ying (links) ist ein Kandidat von Pekings Gnaden, zu seiner Vereidigung am Jahrestag reiste extra Chinas Präsident Hu Jintao (rechts) an. In seiner Rede versicherte Hu zwar, die Politik der Zentralregierung in Peking unter dem Motto "ein Land, zwei Systeme" bleibe "unerschütterlich". Menschenrechtsaktivisten und Anhänger der Demokratiebewegung ...

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... sehen in der Personalie Leung jedoch eine Bedrohung. "Ende der Ein-Parteien-Herrschaft", rief ein Demonstrant während der Vereidigungszeremonie, mitten in Hus Rede. Draußen auf den Straßen von Hongkong ...

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... war die Forderung nach mehr Demokratie nicht nur hör-, sondern auch deutlich sichtbar. Im Zentrum der Sieben-Millionen-Metropole machten Bürgerrechtler und Aktivisten ihrem Ärger Luft.

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Zehntausende Protestierende, viele in Schwarz und Weiß gekleidet, versammelten sich zunächst in einem großen Park. "Unsere Rechte sind ernsthaft bedroht", rief der Menschenrechtsaktivist Eric Lai den Demonstranten zu.

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Anschließend bahnte sich der Protestzug seinen Weg durch die Straßen der Stadt. Lautstark forderten sie Leungs Rückzug.

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Einige Aktivisten hatten britische Symbole wie diese Flagge aus der Kolonialzeit dabei. Für 2017 hat Peking zwar versprochen, den Regierungschef von Hongkong direkt vom Volk wählen zu lassen. Allerdings will sich die chinesische Regierung das Recht vorbehalten, Einspruch gegen Kandidaten zu erheben.

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Die britische Geschichte ihrer Stadt ist diesem Mädchen fremd. 155 Jahre lang war Hongkong eine Kronkolonie des Vereinigten Königreichs, bis die heutige Sonderverwaltungszone am 1. Juli 1997 wieder an China übergeben wurde.

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Ungeachtet der Massenproteste nahmen die offiziellen Feierlichkeiten zum Jahrestag der Übergabe ihren Lauf. Im Hafen fand eine Parade von Fischerbooten statt, die mit chinesischen und den roten Bauhinien-Blüten-Fahnen Hongkongs beflaggt waren.

© Süddeutsche.de/AFP/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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