Hochschulen:2,8 Millionen Studenten, mehr als je zuvor

Mehr als die Hälfte eines Jahrgangs strebt mittlerweile eine akademische Bildung an. Das wirkt sich aus. Die Zahl der Studienanfänger liegt, wie bereits seit einigen Jahren, bei gut einer halben Million.

Von Johann Osel

Die Zahl der Studenten ist erneut auf einen Rekordwert gestiegen - fast 2,8 Millionen. Im laufenden Wintersemester sind so viele Hochschüler wie noch nie an den Hochschulen eingeschrieben, meldete am Mittwoch das Statistische Bundesamt. Das ist ein Plus von 2,2 Prozent im Vergleich zum Wintersemester 2014. Die Zahl der Studienanfänger lag, wie bereits seit einigen Jahren, bei gut einer halben Million. War seit 2011 die Ursache für den Anstieg auch in den doppelten Abiturjahrgängen in vielen Bundesländern zu finden, dürfte nun vor allem der gesellschaftliche Trend zum Studieren maßgeblich sein. Mehr als die Hälfte eines Jahrgangs strebt mittlerweile eine akademische Bildung an.

Das Deutsche Studentenwerk mahnte am Mittwoch an, mit den Studienplätzen auch die soziale Infrastruktur auszubauen - also etwa Wohnheime, Mensen oder Beratungsstellen. Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Horst Hippler, sprach von einer "permanenten Hochleistung der Hochschulen". Der Hochschulpakt von Bund und Ländern, mit dem für zusätzliche Studienplätze Geld fließt, müsse aufgestockt werden, so das Oberhaupt des Dachverbands von fast 300 Hochschulen.

Zuletzt war eine breite Debatte darüber entstanden, ob es schon zu viele Studenten gibt, zu Lasten der beruflichen Lehre. Am Dienstag hatte der OECD-Bildungsbericht Deutschland ein gutes Zeugnis ausgestellt und den meist guten Übergang in die Arbeitswelt lobend erwähnt - sowie vor allem das Duale Ausbildungssystem.

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