Hochschulen:Mehr Studenten ohne Abitur

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(Foto: Bernd Wüstneck/dpa)

Seit 2010 hat sich die Zahl der Studierenden ohne allgemeine oder Fachhochschulreife mehr als verdoppelt. Die Möglichkeit des "dritten Bildungswegs" gibt es seit fast zehn Jahren.

In Deutschland studieren so viele Menschen ohne Abitur wie noch nie. Seit 2010 hat sich die Zahl der Studierenden ohne allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife mehr als verdoppelt, wie aus einer der Deutschen Presseagentur vorliegenden Erhebung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh hervorgeht. Nach der Berechnung des CHE waren es 2016 etwa 56 900 Personen. Die Möglichkeit,sich über den sogenannten dritten Bildungsweg auch über Berufspraxis für ein Studium zu qualifizieren, gibt es seit fast zehn Jahren. So kann etwa die Note der Meister- oder Fachwirtprüfung die Abiturnote bei der Bewerbung für einen Studienplatz ersetzen. Auch Fächer mit beschränkter Zulassung wie Medizin und Pharmazie können Studienanfänger auf diesem Weg belegen. So haben 700 von 107 000 Medizinstudenten kein Abitur. Der Anteil der Studienanfänger () ohne Abitur an allen Anfängern liegt laut CHE bei 2,6 Prozent. Der Anteil der Studenten ohne Abitur insgesamt liegt bei zwei Prozent. 55 Prozent der Studienanfänger ohne Abitur wählten ein Fach aus den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Jeder Fünfte studierte Ingenieurwissenschaften. Knapp zwei von drei entschieden sich für ein Studium an einer Fachhochschule oder einer Hochschule für angewandte Wissenschaften. Männer sind bei den Studierenden ohne Abitur mit 55 Prozent etwas mehr vertreten als Frauen mit 45 Prozent. Fast jeder Zweite ist laut der Erhebung älter als 30 Jahre.

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